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Kunst-Stück: Oskar Gawell - Die Familie des Fischers

In der aktuellen Herbstausstellung der Galerie Hieke, deren Schwerpunkt auf der österreichischen Malerei zwischen 1900 und 1970 liegt, sticht unter den bravourösen Gemälden der Stillleben und Landschaftsbilder von Legler, Leitner, Koganowsky, Schade und vor allem der Neuentdeckung Anton Josef Storch-Alberti eine Arbeit auf Papier von Oskar Gawell heraus. Der viel in Europa und bis Afrika gereiste Maler war mit großen Künstlerpersönlichkeiten wie Kokoschka, Chagall oder den Künstlern der „Brücke“ bekannt und befreundet, war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, der Berliner und der Wiener Secession. Die verschiedenen Einflüsse, mit welchen er sich bewusst auseinandersetzte, haben seine Kunst zu einer sehr eigenständigen gehaltvollen Charakteristik geformt. In der Gouache „die Familie des Fischers“ aus den 30er oder 40er Jahren wird durch die Personen am Strand eine runde räumliche Einheit gebildet, in sich geschlossen, ruhig ohne starr zu sein, im Hintergrund kompositorisch gestützt durch die Segel und Rumpfe der Boote. Die Farbflächen sind mit feinen Nuancen in Lasuren über- und nebeneinander gesetzt. Form und Farbgebung ist schlicht, den Gesichtern mit wenigen Strichen der Ausdruck von Stille, Bescheidenheit und Abgeklärtheit verliehen. Aus der Gruppe spricht eine Verbundenheit und innerliche Bewegtheit, die sich in den Flächen der Segel wieder findet. Die menschliche Stimmung ist Thema dieses Gruppenporträts. Die Atmosphäre, die das Werk ausstrahlt, ist sensibel, melancholisch und vielleicht sozialkritisch? Eine Faszination des Blattes liegt in dem überzeugenden Einklang von Form und Inhalt, in der Klarheit, mit welcher ein komplexer Gehalt Bild wird.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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