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Ist dieses Foto echt?

Es war immer schon umstritten, ob das Foto des Soldaten der im Spanischen Bürgerkrieg gerade von einer Kugel getroffen wird, echt sei oder von Robert Capa doch gestellt wurde. Nachdem bereits zu Beginn dieses Jahres die Regisseure Hugo Doménech und Raúl Riebenbauer in einer Dokumentation die Echtheit des Bildes anzweifelten, kommt nun José Manuel Susperregui von der Universidad del País Vasco zu dem Schluss, dass das Bild gar nicht in Cerro Muriano nördlich von Cordoba aufgenommen worden sein kann, wie es Capa behauptet hatte. Die Landschaft im Hintergrund des Bildes legt vielmehr den Ort Espejo, ebenfalls in der Nähe von Cordoba nahe. Espejo war zwar auch Schauplatz von Kriegshandlungen, aber erst wesentlich später, Ende September 1936, während Robert Capa gemeinsam mit Gerda Taro bereits Anfang September an die Front bei Cerro Muriano gekommen waren, wo sie ihre Dokumentation der Kriegshandlungen fotografiert haben wollen. Die Studie legt vielmehr nahe, dass die Fotos während militärischer Übungen bei Espejo gemacht wurden und nicht von den unmittelbaren Kampfhandlungen stammen. Auch eine zweite mögliche Erklärung, dass die Bilder zwar während einer Übung gemacht wurden und der Soldat dabei von einem Heckenschützen getötet wurde scheint Susperregui zu unwahrscheinlich als Erklärung für die Echtheit des Fotos. Die neue Diskussion kommt in Spanien gerade zum Zeitpunkt der Großen Robert Capa Retrospektive im Museu Nacional d'Art de Catalunya in Barcelona die noch bis zum 27. September zu sehen ist. Trotzdem bleiben Capas Fotos wichtige Dokumente für die Sinnlosigkeit des Krieges und die aktuelle Studie kann letztendlich nicht alle Fragen zweifelsfrei klären. Museu Nacional d'Art de Catalunya www.mnac.cat Magnum Photos www.magnumphotos.com
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