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curated by_Gianni Jetzer: Willkürliche Fragmente

Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass am Anfang der Ausstellung „Beginnings, Middles, And Ends“, kuratiert von Gianni Jetzer (Direktor des Swiss Institute in New York), ein Schriftbild steht – zumindest wenn man die in den vier Schleifmühlgassen-Galerien abgehaltene Gruppenschau von der Operngasse her und damit die Galerie Georg Kargl als erstes betritt. „Once there was a little boy / And everything turned out alright. THE END“ steht da, geschrieben von Louise Lawler. Die Ausstellung nämlich geht davon aus, dass Künstler „narrative Strukturen“ einsetzen, ohne jedoch „ganze Geschichten zu erzählen“; demgemäß will der Kurator Werke zeigen, „die bloß Andeutung sind und trotzdem auf ein nichtvorhandenes Ganzes“ verweisen, so der Pressetext. Da liegt es nahe, ein derartiges Unterfangen mit Schriftlichem einzuleiten. Doch auch andere Enden finden sich da – etwa auf den Postkarten von Luke Butler (Georg Kargl Fine Arts) oder in Form der verschiedenen Texte von E. A. Poe, die Kris Martin (Engholm Engelhorn Galerie) aus Büchern ausgeschnitten und auf weißes Papier aufgeklebt hat. Häufiger jedoch – naheliegend, da sich in der Kategorie simpel und ergreifend mehr finden lässt – treten die „Middles“ auf den Plan, sei es in dem beeindruckenden Film von Guido Van der Werve, in dem der Künstler ohne Anfang und ohne Ende von einem Eisbrecher verfolgt wird, sei es in den – nebenbei gesagt, wirklich öden – Textur-Fragmenten von Gedi Sibony (Gabriele Senn Galerie) oder in der hübschen Installation, in der Ján Mancuška eine Kurzgeschichte auf Geschirr notiert hat (Engholm Engelhorn). Die Klammer, die Gianni Jetzer um seine Auswahl spannt, scheint zu groß, um tatsächlich aussagekräftige Erkenntnisse zu liefern: Zu verbreitet ist das Fragmentarische als künstlerische Methode spätestens seit der historischen Avantgarde. Spannender wäre es wohl gewesen, sich auf die „Beginnings“ und die „Ends“ zu konzentrieren. So ist nicht mehr als eine, auch in ihrer Aufteilung auf die jeweiligen Galerien, willkürliche Auswahl von Kunst jeglicher Art entstanden.

Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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curated by_Gianni Jetzer
08.05 - 06.06.2009

kerstin engholm galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 3
Tel: +43 1 585 73 37, Fax: +43 1 585 73 38
Email: office@kerstinengholm.com
http://www.kerstinengholm.com
Öffnungszeiten: geschlossen

Galerie Georg Kargl
1040 Wien, Schleifmühlgasse 5
Tel: +43 1 585 41 99, Fax: +43 1 /585 41 99-9
Email: office@georgkargl.com
http://www.georgkargl.com
Öffnungszeiten: Mi-Fr 13-19
Sa 11-16h sowie nach Vereinbarung

Christine König Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1a
Tel: +43-1-585 74 74, Fax: +43-1-585 74 74-24
Email: office@christinekoeniggalerie.at
http://www.christinekoeniggalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa 12-16h

Gabriele Senn Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1 a
Tel: +43 1 585 25 80
Email: office@galeriesenn.at
http://www.galeriesenn.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-17h, Sa 11-14h


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