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Elke Krystufek - Galerie Meyer Kainer / Dorit Margreiter - Galerie Krobath

Venedig in Wien Schon 2003 standen Elke Krystufek und Dorit Margreiter einmal gemeinsam im Rampenlicht – damals erhielten sie den Preis der Stadt Wien. Rund fünf Jahre später, im Herbst vorigen Jahres, waren sie von den Biennale-Kommissärinnen Silvia Eiblmayr und VALIE EXPORT nominiert worden, gemeinsam mit Lois und Franziska Weinberger den Hoffmann-Pavillon zu bespielen. In der Eschenbachgasse kann man sich derzeit ein Bild davon machen, wie unterschiedlich Krystufek und Margreiter arbeiten. Folgt man Oscar Wildes Diktum, wonach man nie so oberflächlich sein sollte, nicht nach dem Äußeren zu urteilen, dann zeichnete sich schon an der Kleidung der Künstlerinnen am Eröffnungsabend das Kontrastprogramm ab: Während Margreiter wie üblich in dezentem Casual auftrat, hob sich Krystufek wie üblich mit ihrem bunten Outfit und ihrem knallrotem Lippenstift wie ein Paradiesvogel vom Rest der Belegschaft ab. Letztere verfolgt in der Galerie Meyer Kainer ein an sich recht naheliegendes Thema, auf das seltsamerweise bisher dennoch so wenige Künstler und vor allem Künstlerinnen gekommen sind: Das Bild des Mannes – die Künstlerin zeichnet oder malt John Waters, Paulo Coelho, Jesus Christus, versehen mit assoziativ hingeworfenen Sätzen über Gott und die Welt, im unverwechselbaren Krystufek-Style. Veritabler Höhepunkt der Schau: Die fünf bunten Penisse auf Seide, die sie schon 2006 für ihre grandiose MAK-Ausstellung produziert hat. Nebenan, in der Galerie Krobath, hat Dorit Margreiter einen Film, eine bühnenartig wirkende Installation und eine Fotografie angeordnet: Eine Stimme erzählt eine Geschichte, die sich um die zahlreichen Venedig-Nachbauten dreht, die seit dem 19. Jahrhundert auf der ganzen Welt entstanden sind; die Schauspieler im Film – Margreiters Studierende – scheinen den Text herunterzulesen in einem Environment, dessen Equipment an die kulissenartigen Elemente in der Installation erinnert, die wiederum in den Fotografien auftaucht. Ein Vexierspiel voller Bezüge – Grundton: Schwarzweiß. Ob sich die beiden Positionen wechselseitig aufzuladen vermögen oder aber bezugslos nebeneinander stehen, wird demnächst zu überprüfen sein. Im echten Venedig.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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