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The essence 2002: Der Blick nach vorn

2002 ist das zweite Jahr, in dem die Universität für angewandte Kunst Wien in einer großen Ausstellung zeigt, was ihre Absolventen zu bieten haben: \"The essence\" aus allen sechs Instituten besteht aus etwa 90 Einzelarbeiten aus den Bereichen Architektur, Design, Experimentelles Gestalten und Raumkunst, Bildende Kunst, Konservierungswissenschaften und Restaurierung - Technologie, Kunst- und Kulturwissenschften - Kunstpädagogik. Nicht nur, dass hier auch der Laie erfahren kann, was auf der Angewandten so alles gemalt, geforscht, entworfen oder unterrichtet wird, er kommt auch in den Genuss, einige recht originelle Projekte zu sehen, wobei die traditionelleren Medien - was nicht unbedingt so sein müsste - in dieser Hinsicht wenig hergeben. Am meisten Eindruck schinden die Architekten und unter ihnen Natalie Rosenberg und Thomas Vietzke mit ihrem Projekt einer EU Railway Stationcity, eines neuen Zentral- und Hochgeschwindigkeitsbahnhofs plus Umgebung auf dem Nordbahngelände in Wien. Kühl und kühn, wie ein schlankes, niedriges Rieseninsekt in glatter, schimmernder Hülle, zieht sich diese Bahnhofsfantasie quer über die Donau und reicht mit mehreren grazielen \"Beinen\" weit in die Infrastruktur ihrer Peripherie hinein. Auch die Designer haben sich einiges Neues einfallen lassen. Da gibt es die n-bag von Mia Kim, deren praktische Beutel an einem Schulterstück befestigt seitlich an den Hüften baumeln. Oder die Trinkbecher von Angelika Rümmele. Mit ihrem kegelförmigen Boden scheinen sie ständig davonzukugeln, rollen aber nur im Kreis und fallen auch nicht um. Die in der Ausstellung vertretene Fotografie, Malerei und Skulptur hinterlassen nur blasse Erinnerungen. So ähnlich hat man das alles schon gesehen. Einzig \"Tonband\", das Gemeinschaftsprojekt der Abteilung für Keramik, macht neugierig: Tafeln aus den geschichteten und verdichteten Materialien Ton, Lehm, Erde und Sand wurden, auf Spanplatten als Sockel montiert, zu einer Art von Band aneinandergereiht. Die wirklich guten Arbeiten der Ausstellung - und es können hier bei Weitem nicht alle aufgezählt werden - verraten etwas, das Jugend ausmacht: Den Wusch, die Dinge auf den Kopf zu stellen und zumindest die Speichen des Rades neu zu erfinden. Genau das brauchen wir.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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The essence 2002
19.06 - 21.07.2002

Künstlerhaus Wien
1010 Wien, Karlsplatz 5
Tel: +43 1 587 96 63
Email: office@k-haus.at
http://www.k-haus.at
Öffnungszeiten: täglich 10-18 h, Mi + Fr 10-22 h


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