Werbung
,

Kinder warum fragt ihr nicht den Inder?

Ich meine, der nette junge Weisheitsmann namens Ramesh Nair leistet nicht nur seinem Konzern wirklich gute Dienste. Trotz des falschen Turbans am Kopf. Sondern vielen anderen auch. Den viel zitierten „Menschen unseres Landes“ z.B. – auf der Straße und deren Bahn, am Stammtisch und im Spital – überall wird man unaufgefordert aufgefordert, einfach den Inder zu fragen. Oder die Journalisten – die lieben den Inder. Wir wissen jetzt, dass die indische Community in Wien klein aber fein ist, dass der Inder privat zwar kein Slumdog Millionär, aber trotzdem schon dancing star-würdig ist. Übrigens ist dieser Inder ein tolles Marketingkonzept von tele.ring. (Das hätt ich mir jetzt allerdings sparen können – ich krieg für diese Werbeglosse ja nicht einmal einen 12-Monatsvertrag samt Handy von denen). Wenn allerdings ein paar Entscheidungsträger des ORF den Inder gefragt hätten, wäre ihnen sicher klar geworden, dass das mit dem Dancing-Inder schleichwerbetechnisch nicht ganz koscher ist. Oder z.B. der Neugebauer. Wenn der den Inder gefragt hätte, müsste der egozentrische Second-President-Lehrerbeschützer nicht aus der Zeitung erfahren, dass eine 2-Mehrstunden-Anwesenheit im Klassenzimmer nicht die „Menschen unseres Landes“ zu Empörungskrawallen hinreißen wird. Und dann natürlich der MAK-Direktor. Warum hat er nicht den Inder gefragt. Der hätte ihm sofort gesagt, dass die meisten „Kulturmenschen unseres Landes“ seine sinnlos empörte Unterschriftaktion, die staatlichen Kunstausgaben „dramatisch zu erhöhen“ – nicht unterschreiben werden. Selbst seine Ministerin wird ja von den mit Streik drohenden Desperate Teachers (ist übrigens eine Formulierung meiner Frau) außerordentlich beansprucht. Denn deren Kanonier Neugebauer ist nun einmal ein anderes Medienkaliber. Wie auch immer – ich öffne in der Früh meine Augen und frag sofort den Inder, ob sich das überhaupt lohnt. Und jeden Tag flüstert er mir ein freundliches und eindeutiges „JA“ ins Ohr. Und im Laufe des Tages komm ich dann drauf, dass der Inder wieder einmal Recht hatte. Wenn Sie also irgendeine Promin oder einen Promi kennen – raten Sie ihnen unbedingt, vor jeder heiklen Entscheidung einfach kurz den Inder zu fragen. Die werden Ihnen ob der diversen Problemersparungen sicher ein Leben lang dankbar sein.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: