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Peter Weibel erhält den Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung

"Peter Weibel ist Anstifter und Pionier neuer Erscheinungsformen der bildenden Kunst – im kreativen Sinne ein Querdenker – nicht nur als Theoretiker und Organisator, sondern auch als eigenständiger Künstler. Mit seinen zahllosen Vorträgen und Publikationen zur Theorie und Geschichte der Medien und mit seiner weltweiten Tätigkeit als Kurator vertritt er die interdisziplinäre Erweiterung der Künste und die Integration wissenschaftlicher Arbeit (Technik und Natur) in die Kunstvermittlung.", mit diesesn Worten begründet Ulrich Eckhardt als Juraro die Entscheidung, den mit 10.000 Euro dotierten Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung der Stiftung Preußische Seehandlung an Peter Weibel zu verleihen. Der Künstler, Ausstellungskurator und Kunst- und Medientheoretiker wurde 1944 in Odessa geboren und wuchs in Oberösterreich auf. Er studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Seine Dissertation verfasste er über mathematische Logik (Modallogik). Peter Weibels künstlerischer Weg führte ihn von der Wiener Aktionskunst über das amerikanische Expanded Cinema zur Videoinstallation. Seine Werkliste umfasst literarische, fotografische, grafische, plastische und digitale Arbeiten, die sich in die Bereiche Konzeptkunst, Performance (unter anderem mit Valie Export), Experimentalfilm, Videokunst, Computerkunst und allgemein der so genannten Medienkunst verorten lassen. Ab 1976 nahm er zahlreiche Gastprofessuren, u.a. an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, am College of Art and Design, Halifax, Canada, und an der Gesamthochschule Kassel wahr. 1984 erhielt er seinen Ruf als Professor für visuelle Mediengestaltung an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Parallel dazu arbeitete er von 1984 bis 1989 als Associate Professor for Video and Digital Arts, am Center for Media Study, State University of New York in Buffalo. Als Theoretiker setzt er sich für eine Kunst und eine Kunstgeschichtsschreibung ein, die Technikgeschichte und Wissenschaftsgeschichte berücksichtigt. 1989 bis 1994 war er Direktor des von ihm gegründeten Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt/Main. Von 1986 bis 1995 verantwortete er zunächst als künstlerischer Berater, ab 1992 dann als künstlerischer Leiter das Programm der Ars Electronica in Linz. Von 1993 bis 1999 kuratierte er als Kommissär den österreichischen Pavillon auf der Biennale von Venedig. 1993 wurde er zum künstlerischen Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz, berufen, seit Januar 1999 ist er Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Auf Gesuch der Stifter des ZKM, der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg wurde sein Vertrag Ende 2007 bereits vorzeitig bis 2014 verlängert. Im Jahr 2008 übernahm Peter Weibel als künstlerischer Direktor die Leitung der Biennale von Sevilla „Biacs3“. Während seiner Laufbahn erhielt Peter Weibel zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Darunter 1997 den „Siemens Medienkunstpreis“, 2004 den „Käthe Kollwitz Preis“, und zuletzt 2008 das französische Ehrenzeichen „Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres“.
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