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Saatchi sucht den Superstar

Endlich hat auch die Kunstszene ihren Dieter Bohlen. Charles Saatchi soll also auf BBC 2 „Best of British“ preisrichtern. Da werden also mit leuchtendem Blick auf die Quote alle Achichmöchtsogernekunstsuperstarwerdenkandidaten öffentlich der bierdosenhaltenden und hämischjohlendendaskannjameinsohnauch TV-Banalgemeinde vorgeführt. Natürlich mit der Hoffnung, dass diese Künstler sich nicht nur als Künstler gebärden, sondern sich nach dem Holtmichhierrausprinzip zumindest die Tubenölfarben in den Mund spritzen, und den Künstlerinnen bei der Kunstäktschn zumindest das Leiberl erotisch verrutscht. Und über all dem wacht er also – der selbsternannte Kunstguru unserer Zeit. Ein bisserl tief gesunken ist er zwar aber immerhin – da wird endlich einmal die spröde Kunst banalpopulistisch aufgemotzt und dem breiten Fernsehvolk schmackhaft gemacht. Deshalb wird der Saatchi auch nicht sprechen. Er wird nur in der noch zu gründenden und tv-adaptierten Kunstschule fernsehgerecht den KunstelevInnen kunstlebenserfahrene Ezzes geben. Auch der ORF könnte ja mit solch einem Format endlich seinen Bildungsauftrag durchaus hitverdächtig erfüllen. Ich tät da schon ein paar Kandidaten wissen, die den Akademiehascherln erklären könnten, wo’s lang geht. Der PN z. B. könnte es zornig-grantig anlegen und der PW mit staccativem Intellektverve. Oder GM – da könnte man sich sogar die Kostümbildnerin sparen. Ich erwarte weitere Vorschläge – mit den besten 6 pilgere ich dann zum Wrabetz. In der Hoffnung eine neue Kulturquotensau auf die Bildschirme treiben zu können.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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