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Birgit Scholz - Stadtpflanze: Postmoderne Traumlandschaften

Es sind phantastische Szenerien die die junge Künstlerin aus eigentlich recht unspektakulären Elementen zusammenmontiert, ohne dass sie auch nur annähernd an den phantastischen Realismus erinnern. Es sind mehr aus gemalten Teilen zusammengesetzte, ironisch gebrochene Traumsequenzen eines postmodernen Subjekts der Großstadt, als symbolisch überladene Retro-Malerei. Manches, vor allem die Darstellung von Menschen, erinnert an Hubert Schmalix bei dem die Künstlerin studiert hat. Aber besonders in der Farbigkeit und der Fülle an Motiven und Formen steht dieses Werk durchaus auf eigenen Beinen. Dem Titel entsprechend hat man das vage Gefühl, dass sich hier großstädtische Sehnsucht nach Natur als reales Naturerleben manifestiert. Dieser Eindruck wird noch durch die vielen – fast ornamental verwendeten – Pflanzen in allen möglichen Farben verstärkt. Formelhaft wird hier, scheint es, das Märchen von einer poppig schönen Welt des Scheins erzählt. Bunt in kräftigen Farben, leuchten die großformatigen Ölbilder von den Wänden und entführen in eine künstliche Welt, in der man ein „Schwammerl“ oder eine Birke sein kann, in der es von schönen Dingen und Menschen nur so wimmelt und in die sicher kein Obdachloser je einen Schritt getan hat. Hier wird Malerei zu dem, was sie auch sein kann: ein Fenster in eine andere Welt in der man gern herum spaziert, die aber mit der Realität wenig zu tun hat. Dass sich die Künstlerin dieser Wirkung durchaus bewusst ist, zeigt eine Serie von drei kleinen Arbeiten auf Papier mit dem ironischen Titel „Sport ist Mord“. Diese zeigen je eine Figur, die am Boden vor einer Leinwand hockt, bei der anscheinend anstrengenden Arbeit an ihren Bildern. Hier sind Malerin und Bild alleine und als Einheit gedacht, nämlich als das eigentliche Bild das real an der Wand hängt. Dabei geht dennoch das Bewusstsein für die Möglichkeit der Reflexion nicht verloren.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Birgit Scholz - Stadtpflanze
23.01 - 27.02.2009

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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