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Ayse Erkmen / Kein gutes Zeichen: In the Name of the Exhibition

Nun lässt die minimalistische Syntax des Ausstellungstitels \Kein gutes Zeichen\ nicht gerade Euphorie aufkommen. \We don\t living in a good time\, kontert die 54-jährige Künstlerin Ayse Erkmen. Die Werke von Ayse Erkmen unterscheiden sich von der Interventionskunst der neunziger Jahre durch eine minimalistische Formensprache, die keine konkreten Eingriffe setzt, sondern mit der Situation vor Ort konfrontiert. In ihrem Projekt \Shipped Ships\, bei dem 2001 in Frankfurt ein japanisches, ein türkisches und ein italienisches Schiff für den Personenverkehr über den Main kreuzten, protestierte Erkmen gegen eine restriktive Ausländerpolitik. 1997 ließ sie bei den Skulpturen-Projekten in Münster mit einem Helikopter Skulpturen aus dem Museumsdepot des Doms auf das Museumsdach transportieren und eroberte den Luftraum für die Kunst. Wie bereits in ihren früheren Projekten in der DAAD Galerie in Berlin bezieht sie sich in der Secession auf die Architektur des Ausstellungsraumes und seine Geschichte als White Cube. Erkman befasst sich nun mit jenen Symptomen des Ausstellungsbetriebs, die ansonsten unberücksichtigt bleiben wie dem Reinigungssystem an der oberen Plattform des Raumes. Dem Servicesystem wird so die Rolle eines Kunstwerkes zugewiesen. Im Raum klingt der industrielle Sound der Reinungsmaschine. Eine Spannung durchflutet den Raum. Das Motto lautet \In the Name of the Exhibition\. Die so produzierte Installationen besitzt ein Ablaufdatum von maximal zwei Monaten. An die Seitenwand projiziert werden im Rondo zwei Videoclips, die um die Lichtkonstruktion vor Ort kreisen. Vergleiche mit dem experimentellen Film der fünfziger Jahre und mit Filmen der Situationisten, die das Raumgefühl thematisieren, drängen sich auf. Wohingegen die Projektion in der Rosette des Foyer auf Jean-Luc Godards \2 ou 3 Choses Que Je Sais d\Elle? verweist. In den blubbernden Schaumblasen des Kaffees lässt sich eine Anspielung auf den wienerisch-türkischen Konnex in Bezug auf die Wiener Kaffeehauskultur herauslesen. Wer aus dem Kaffeeschaum sein Schicksal deuten will, befindet sich hier in bester Gesellschaft mit fernöstlichen Gebräuchen.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Ayse Erkmen / Kein gutes Zeichen
25.04 - 23.06.2002

Secession
1010 Wien, Friedrichstrasse 12
Tel: +43 1 587 53 07, Fax: +43 1 587 53 07-34
Email: office@secession.at
http://www.secession.at
Öffnungszeiten: Di-So 14-18 h


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