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Aus dem Museum auf den Block

Die deutschen Herbstauktionen für Moderne und Zeitgenossen Den Anfang der großen Herbstauktionen mit Moderner und Zeitegnössischer Kunst macht an diesem Wochenende Villa Grisebach. Ausnahmsweise haben die Berliner dieses Jahr nicht die hochkarätigsten Objekte im Angebot. Zu den Toplosen gehören neben den üblichen Nolde-Aquarellen ein fröhliches „Strandleben“ Max Liebermanns (Lot 57/Taxe 500.000-700.000 Euro) und ein an Caspar David Friedrich gemahnender „Hochwald“ von Christian Schad aus dem Jahr 1936 (Lot 57/Taxe 400.000-500.000 Euro) bei der Moderne oder der „Vestito Terremoto“ von Joseph Beuys (Lot 80/Taxe 80.000-120.000 Euro) sowie Eberhard Havekosts „National Geographic“ (Lot 84/Taxe 150.000-200.000 Euro) bei den Zeitgenossen. USP ist jedoch ein kleiner Sonderkatalog zum 150. Geburtstag von Lovis Corinth mit einem Dutzend Werken zu Schätzpreisen von 15.000 bis 600.000 Euro. Den Coup des Jahres hat Lempertz in Köln gelandet. Im Auftrag des Landgerichts Stuttgart versteigert Henrik Hanstein den aus deutschen und österreichischen Museen stammenden Nachlass von Oskar Schlemmer, um den die Erben seit Jahren streiten. Der erste Teil mit 65 Positionen wird am 6. Dezember auf den Auktionsblock gehoben, ein zweiter mit möglicherweise noch hochkarätigeren Werken soll folgen. Aus Wien stammt die „Komposition auf Rosa (Rekonstruktion)“ (Lot 35/Taxe 1,-2 Mio. Euro). Bei der regulären Moderne-Offerte beeindruckt das Wendebild „Klotzsche. Spätsommerabend“/“Bildnis Arthur Rudolph“ (Lot 110/Taxe 180.000-220.000 Euro) von Conrad Felixmüller. Die Zeitgenossen bieten unter anderem drei „Nanas“ von Niki de Saint-Phalle (Lots 425-427/Taxe je 250.000-350.000 Euro). Beim Nachbarn Van Ham, dessen entsprechende Abteilung relativ jung ist, hält man neben einer chromglänzenden Skulptur von Frank Stella (Lot 481/Taxe 120.000-150.000 Euro) und einem der hier zuletzt erfolgreichen Interferenzfarben-Gemälde von Sigmar Polke (Lot 441/Taxe 85.000-100.000 Euro) zwei Gemälde von Martin Kippenberger (Lots 381 und 382/Taxe je 60.000-75.000 Euro) bereit. Dazu gibt es eine knapp 30 Lose umfassende Zero-Strecke. Ketterer in München plant bei seiner Auktion zur Einweihung des neugebauten Hauses an der Messe in Riem einen happigen Rekord von 600.000 Euro, den Konrad Klaphecks Gemälde „Der Gesetzgeber“ (Lot 638) einfahren soll. Noch mehr ist mit 800.000 Euro für Emil Noldes Gemälde „Landschaft“ aus dem Jahr 1909 eingeplant. Einen Blick wert ist August Mackes Aquarell „Frauen am See (Die Landung)“ (Lot 205/Taxe 300.000 Euro). Karl & Faber in München bringt zum 85. Geburtstag des Hauses einen Sonderkatalog mit ebenso vielen Losen, darunter eine attraktive Dame „Am Ufer“ von Leo Putz (Lot 1505/Taxe 120.000-140.000 Euro) und ein“Stillleben mit Stuhl“ und guter Provenienz von Ivan Puni (Lot 1504/Taxe 80.000-90.000 Euro). Die Nordlichter von Hauswedell & Nolte konnten eine Alfred Kubin-Sammlung akquirieren, der sie einen eigenen Katalog widmen. Im Angebot ist auch erneut einer hochkarätigen Drucke von Edvard Munch, für die hier immer wieder Höchstpreise erzielt werden („Das kranke Kind I“/Lot 21/Taxe 320.000 Euro).
Mehr Texte von Stefan Kobel

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