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Poetische Fraktale

Als „Anti-Pavillons“ bezeichnet Matthew Ritchie die multifunktionalen, räumlichen Gebilde, deren Grundbausteine er gemeinsam mit den Architekten Aranda/Lasch und Daniel Bosia (Arup AGU) entwickelte. Sie bestehen aus porösen Strukturen, die fraktalen Schwingungen nachgebildet sind. Wie Rauchkringel breiten sie sich in unterschiedlicher Größe und Dichte über ihre Umgebung aus und bilden so einen eigenen künstlichen Kosmos, der theoretisch flexibel veränder-, erweiter- und beliebig nutzbar ist. Quasi ein Fragment davon, die „Evening Line“ ist nun in der Hauptschau im Arsenale auf der Architekturbiennale in Venedig zu Gast. Als grafisches, schwarz weißes Muster zieht sie sich über die Wände und Boden, um sich dann in die dritte Dimension auszudehnen und wie ein wachsender Organismus den Raum zu erobern. Die sternförmig gebildeten Strukturen, die sich um die Säulen winden, erinnern an Gewebe oder Spinnennetze, lassen viele Assoziationen zu und sich auf vielen Wegen beschreiten. Sie werfen Schatten, werden von Videoprojektionen überlagert und tönen. Sensoren registrieren die Bewegung der Anwesenden und konvertieren sie in Geräusche. Wie ein Sonnenuntergang, der sich verändert, reagiert dieses fraktale Fragment der „Evening Line“ auf Außenreize. Ihre Bestandteile sind wiederverwertbar und demontabel. Sie können überall aufgebaut, verändert und in neue Kontexte gestellt werden. Die wesensverwandte „Morning Line“ ließ sich gerade auf der 3. Bienal Internacional de Arte Contemporàneo de Sevilla nieder. Für ihren wirklich guten Klang wurden eigens Kompositionen in Auftrag gegeben. Kuratoren für das musikalische Programm waren Bryce Dessner und Florian Hecker. 11. Architekturbiennale Venedig, bis 23.11. 2008 www.labiennale.org 3. Bienal Internacional de Arte Contemporáneo de Sevilla (Biacs3), bis 11.01. 2009 www.fundacionbiacs.com Thyssen-Bornemisza Art Contemporary www.tba21.org
Mehr Texte von Isabella Marboe

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