Werbung
,

Schiele Marktfrisch

Das Ölbild von Egon Schiele „Mutter und Kind I“ ist zwar seit langem bekannt und auch im Werkverzeichnis dokumentiert, trotzdem kommt es einer kleinen Sensation gleich, wenn eines der wenigen, nicht im Museumsbesitz befindlichen Ölgemälde Schieles auf den Markt kommt.
Noch viel sensationeller ist es, wenn die Besitzer nicht gleich ein internationales Auktionshaus mit dem Verkauf beauftragen. „Wir wussten schon seit Jahren, wer die Besitzer des Bildes sind, aber erst jetzt konnten Sie sich zu einem Verkauf entschließen“, kommentiert Eberhard Kohlbacher die erfolgreichen Bemühungen, das Werk für die Kunsthandlung Wienerroither & Kohlbacher zu gewinnen.

Das 57,7 x 50,7 große Gemälde ist wahrscheinlich ein Fragment eines größeren Bildes, das Otto Benesch in seinen „Erinnerungen an Bilder von Egon Schiele, die nicht mehr existieren“ erwähnt. Von Schiele als „Die drei Mütter“ bezeichnet, zeigte das Bild drei Frauenfiguren von denen die Rechte offensichtlich das nun angebotene Gemälde darstellte. Warum Schiele das Werk nicht vollendete und wie es zum Ausschnitt kam ist nicht geklärt. Klarer jedoch die Provenienz: 1953 im Dorotheum versteigert, verblieb es bis jetzt in der Sammlung einer österreichischen Familie. Die Provenienzforscherin Sophie Lillie wurde mit Recherchen zum Schicksal des Bildes während der NS-Zeit beauftragt, konnte aber keinen Anhaltspunkt für Raubkunst finden. „Mutter und Kind I“ ist noch bis zum 31. Dezember gemeinsam mit Zeichnungen von Klimt und Schiele zu sehen und soll bis dahin auch einen Käufer gefunden haben – um nicht zu hoch angesetzte 9,5 Millionen Euro.

Wienerroither & Kohlbacher
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.w-k.art

Mehr Texte von Werner Rodlauer

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: