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Die Möbel von Charles und Ray Eames für Vitra: The best for the least

Sie sind es schon auch selbst, die einen Teil der anhaltenden Faszination ihres Werks ausmachen: ein schelmisch grinsender Charles, liebevoll ein Alu-Gussteil prüfend, eine ausgelassen lachende Ray, auf ihrer letzten Werbekampagne mit dem kleinen Urenkel im Arm auf einer von ihr für Billy Wilder entworfenen Liege sitzend. Man präsentierte ohne Berührungsängste die neuesten Möbelmodelle im amerikanischen Fernsehen, posierte beim gemeinsamen Tischdecken oder ließ sich für ein Foto mittels Stuhl-Untergestellen auf den Boden tackern. Aus allen Fotos und Filmen, die Charles und Ray Eames zeigen, spricht, ebenso wie aus den von ihnen gestalteten Möbeln, Filmen, Spielzeugen und Textilien, eine nie versiegende kindliche Freude an der Vielfalt der Welt und ihrer Erscheinungsformen, deren Resultat konsequent durchdachte und in äußerster Perfektion gestaltete Erzeugnisse von verblüffender Zeitlosigkeit sind – so sind etwa die vor fünfzig Jahren entworfenen Mitglieder der „Aluminium Group“ heute so frisch wie damals. „Take pleasure seriously“, war demgemäß einer der Wahlsprüche der Eames, und ihre Überzeugung, dass jede stilistische Festlegung beim Design die Lösung einer Aufgabe erschwere. Die ansteckende Freude am gut Gestalteten vermittelt auch die Ausstellung in der PSK, die eine Präsentation der Eames-Produktpalette des Herstellers Vitra mit einigen Prototypen aus dem Vitra Design Museum kombiniert. Für Besucher benutzbar ist zum Beispiel eine Sitzgruppe mit den 1961 entworfenen und jetzt neu aufgelegten „La Fonda Chairs“. Noch ein Eames-Motto, der schöne Wahlspruch „The most of the best to the greatest number of people for the least“, wird durch die Preisgestaltung von Vitra allerdings nicht eingelöst. Die allermeisten Eames-Möbel, die ohne Zweifel zum Besten zählen, was im 20. Jahrhundert entstanden ist, sind für das normale Akademikerprekariat schlicht unerschwinglich.
Mehr Texte von Iris Meder †

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Die Möbel von Charles und Ray Eames für Vitra
29.09 - 25.10.2008

WAGNER:WERK Museum Postsparkasse der BAWAG P.S.K.
1018 Wien, Georg-Coch-PLatz 2
Email: m.pasterk@signa.at
http://www.ottowagner.com
Öffnungszeiten: Mo-Mi, Fr 8-15, Do 8-17:30, Sa 10-17 Uhr


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