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Kosta Tonev - Constants are Changing: Der Name als Kunstwerk

Dass Kunst immer auch die Kunst der Selbstinszenierung ist zeigen nicht zuletzt die „großen“ des 20. Jahrhunderts wie Warhol oder Beuys. Der junge in Wien lebende bulgarische Künstler Kosta Tonev setzt sich in seiner derzeitigen Ausstellung in der Startgalerie mit diesem zentralen Phänomen der Gegenwartskunst auseinander. Er thematisiert zwar scheinbar trivial seinen eigenen Namen und die damit verbundenen Missverständnisse wie etwa, dass ihn viele Menschen aufgrund seines Vornamens für einen Spanier halten, aber eigentlich zeigt er auf subtile Art und Weise, dass ein Name in der Kunst als Trademark funktioniert. Nicht die einzelnen gezeigten Arbeiten sind es die in dieser Ausstellung zu überzeugen vermögen sondern die subtilen Anspielungen wie etwa der Schriftzug „Costa“ der sich prominent und in großen Lettern in einer an die Unterschrift Picassos erinnernden Manier von der weißen Wand abhebt. Nicht zufällig ist hier der erste Superstar der Kunst als Label zitiert, kennt doch bereits fast jedes Kind die prägnante Unterschrift dieses begnadeten Künstlers. Dass Picasso „auch“ Spanier war macht die Anspielung perfekt. In dem angenehm kurzen Video das den Künstler bei der Änderung seines Vornamens von „Kosta“ in „Costa“ zeigt wird das nachträgliche Erfüllen einer Erwartungshaltung thematisiert. Eigentlich schreibt man Kosta mit K aber da in Österreich zumeist von einem Namen der wie Küste auf spanisch klingt auch eine entsprechende Schreibweise erwartet wird ändert er einfach die Transkription aus dem Kyrillischen in Costa. Mit dieser Aktion werden nicht nur Erwartungshaltungen erfüllt sondern auch der Name selbst zum Kunstwerk gemacht, er ist nicht mehr zufällig von andern ausgewählt sondern unterliegt dem Gestaltungswillen des Kunstschaffenden. Mit der Reduktion auf ein Minimum an ausgestellten Objekten, die sich allesamt um die eigene Person drehen und so den Künstler als sich selbst inszenierenden darstellen, gelingt es sehr gut ein einziges bleibendes Bild zu erzeugen. Dieses ist das eines jungen Mannes der sich selbst und vor allem seinem Namen Aufmerksamkeit zu verschaffen weiß. Und darin liegt der Schlüssel zum Erfolg im Zeitalter der absoluten Reizüberflutung.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Kosta Tonev - Constants are Changing
05.09 - 03.10.2008

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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