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Ganz Salzburg im Kunstrausch

Wenn einmal im Jahr die Haute-Volée nach Salzburg einfliegt, will nicht nur die Edelmesse Salzburg World Fine Art Fair SWFAF von den High Networth Individuals profitieren. Die einheimischen Galerien legen sich traditionell ebenso mächtig ins Zeug. Am einfachsten hat es die Galerie Mauroner, die im Erdgeschoss der Residenz einen Showroom betreibt. Wer in die Messe in den höhergelegenen Repräsentationsräumen hineinwill, muss hier vorbei – und schaut villeicht rein. Geboten wird eine Accrochage aus dreineinhalb Jahrzehnten mit dem kunsthistorischen Programm, also unter anderem Eduardo Chillida oder Paul Klee. Großformatiges und Jüngeres gibt es im Skulpturengarten am Ignaz Rieder Kai. Die Sala Terrena, im Toskanatrakt der Alten Residenz wird von der Galerie Judith Walker mit den nicht immer leicht verdaulichen Arbeiten von Cornelius Kolig und Gudrun Kampl bespielt. Die Salzburger Dependance der Galerie Heike Curtze zeigt eine Querstrasse weiter kurz und bündig eine Auswahl aus dem Galerieprogramm. Während in der Galerie Thaddäus Ropac unter anderem Anselm Kiefer düster mit neuen Arbeiten dräut, hat der Galerist Heike Munder vom MIGROS Museum in Zürich die Ausstellung „The Garden of the Forking Paths“ im Artspace Deutsche Bank in der Schwarzstrasse kuratieren lassen. Bei Rudolf Budja stehen in der Galerie Asia-Wochen auf dem Programm, während auf der SWFAF vorwiegend Pop Art zu sehen ist. Alles, was gut und teuer sowie im Westen bekannt ist, wird hier angeboten: Yue Minjun, Zeng Fanzhi oder Fang Lijun aus China ebenso wie die japanischen Stars Yoshitomo Nara, Takashi Murakami. Vom Jahrmarkt der Eitelkeiten zurück zur Natur will die Galerie Altnöder den Besucher führen. Unter dem Motto „de natura“ Ameisen übermalte Würmer, tote Mäuse oder nummerierte Schafe. Den Sieg über das Gebilde von Menschenhand symbolisieren zwei Blöcke, die von Christian Eisenberger in einen Ameisenhaufen gerammt wurden und an die Twin Towers erinnern. Ausgerechnet im Hotel Sacher hat der Wiener Galerist Ernst Hilger die Fotografien der russischen Künstlerin Anastasia Khoroshilova einquartiert. Ihr Blick auf die vorwiegend arme und geschundene Seele ihrer Landsleute dürfte geeignet sein, so manchem Festspielbesucher die nach dem gleichnamigen Hotel benannte Torte im Hals steckenbleiben zu lassen. Wohl bekomm's!
Mehr Texte von Stefan Kobel

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