Gesche Heumann,
Nina Sobell: Hey chicky!!!
Bis Freitag dieser Woche besteht in der Area 53 die Möglichkeit, Arbeiten von Nina Sobell in situ und auf Video zu sehen. Die Pionierarbeiten der Video- und Performance- Bewegung der späten 70er Jahre entfalten dabei eine Ästhetik, die frisch und überzeugend und dabei auch noch einnehmend monumental wirkt. Die vorrangig schwarz- weiß gefilmten Videos zeigen mit schlichten, der Dogmafilmästhetik um Jahrzehnte flott vorweggenommenen Mitteln Bilder, deren Stills, wie auch durch die zur Ausstellung erschienene Mappe eindrucksvoll belegt, von einem sicheren Einräumungsgefühl getragen ist. Die Bilder beunruhigen, und sie verstören auch, aber es ist angenehm. Rhythmisch hüpfend in einem dennoch konzentriert gehaltenen Bildausschnitt begleiten wir bei Hey chicky!!!! (1978, Video, 9:18 min.) einen Hühnerleib, der gezwickt, gezwackt, ausgenommen, Tango-betanzt, gekuschelt und gepflegt wird, so daß das Huhn im Verlauf der Behandlung einen seltsam animierten Effekt verströmt und beunruhigend anthropomorph auftritt. Bei Elastic Equations (1972-73, 17:18 min.) hat man es mit einem Schlund in einer Fläche zu tun, deren Fältelung sich immer wieder anders organisiert, bis man kapiert, daß es sich um ein so und so bewegtes und ausgeleuchtetes Gesicht unter einem Bettlaken handelt. So flexibel hat man die Dinge vorher nicht gesehen - und wie üblich kann man sich viel überlegen dazu, was das und auch die kurvenfrohen Skelettskulpturen und Zeichnungen in der Galerie zu bedeuten haben, aber für ausgenommene Hühner gilt: erst mal feststellen, ob man betroffen ist. Anschauen!
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Nina Sobell
09.07 - 01.08.2008
Galerie Area 53
1060 Wien, Gumpendorfer Straße 53
Email: thearea53@gmail.com
http://www.area53.name
Öffnungszeiten: geschlossen
09.07 - 01.08.2008
Galerie Area 53
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