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The End was Yesterday Part II: Apokalypse war gestern

Die Apokalypse als Motivquelle der Kunst war gestern, heute gilt es, sich mit ihren Folgeschäden respektive -chancen zu beschäftigen. Unter dieser Prämisse versammelt der Kunstraum Innsbruck 19 Versuche einer Neuorientierung nach dem Welt- und Werteuntergang. „The End Was Yesterday – Part II“ ist eine Kooperation mit der abseits des kommerziellen Kunstmarktes agierenden Berliner Szene - Galerie im Regierungsviertel und der Ausstellungsraum Autocenter unternahmen einen Ausflug nach Tirol. Den Kunstraum trifft die geballte Ladung postapokalyptischer Positionen mit einiger Wucht: Hier ist ein extraterrestrisches Objekt eingeschlagen, die Eintrittsstelle klafft als Wunde in der Wand. Das Duo RothStauffenberg, erprobt in der Inszenierung aberwitziger Ereignisse, versetzt mit dem gestrandeten „Untitled Thing“ in die angemessene Gemütslage zwischen Schockzustand, Fatalismus und Sinnsuche. Womöglich wären die Superhelden aus den düsteren Comicwelten von Andreas Hofer ein Rettungsanker, aber er beschränkt sich darauf, futuristisch anmutende Schusswaffen als Artefakte einer vergangenen Welt einzurahmen. Es geht also nicht nur ums nackte Überleben, vielmehr um persönliche sowie gesellschaftlich gedachte Bestandsaufnahmen: Patrick Rieve beobachtet sich mittels Wandarbeit, Tuschzeichnungen und Collagen in der klaustrophobischen Situation seiner selbst, Annika Larsson porträtiert im Video „Pirat“ eine stagnierende Rebellenbewegung. Kirstine Roepstorffs bergkristallförmige Skulptur „Dead Star Diamond“ collagiert die Ausbeutungen (in) der Welt, Christian Jankowski bietet im Video „Angels of Revenge“ den Teilnehmern einer Horrorfilm-Convention eine Plattform für unausgelebte Selbstverwirklichungen. Und Autocenter-Mitbegründer Joep van Liefland hat seine Kunstvideothek „Video Palace“ mitgebracht. Der Künstler-Krisenstab der Zeitenwende präsentiert ein chaotisches Dickicht aus einigen mehr und ein paar weniger überzeugenden Arbeiten. Zu den Heilsbringern zählt u. a. jedenfalls Christopher Miner: Die Art, wie er im Video „the best decision ever made“ einen Auktionärstext herunterleiert, weckt Assoziationen zu den sturen Repetitionen von US-Fernsehpredigern.
Mehr Texte von Ivona Jelčić

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The End was Yesterday Part II
31.05 - 18.06.2008

Kunstraum Innsbruck
6020 Innsbruck, Maria-Theresien Strasse 34
Tel: +43 512 58 4000, Fax: +43 512 58 4000-15
Email: office@kunstraum-innsbruck.at
http://www.kunstraum-innsbruck.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 13-18, Do 13-20, Sa 10-15 h
Feiertage geschlossen


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