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VIENNAFAIR 2008: Arrangiert mit Niveau

Eines muss man der Viennafair lassen: Im Gegensatz zu früheren Kunstmessen in Wien wird – bis auf wenige Ausnahmen – ein gewisses Niveau nicht unterschritten, auch nicht im vierten Jahr, wo mit 126 Galerien mehr als je zuvor präsent sind. Zwar zählt der Großteil der nichtösterreichischen Galerien nicht unbedingt zu den Big Playern des internationalen Kunstmarktes – dies tut der Messe aber eher gut: Beklagen sich doch mittlerweile schon große Sammler darüber, dass sie überall dasselbe sehen. Gut, man findet auch auf der Viennafair Omnipräsentes wie etwa ein Gemälde von Markus Oehlen (bei Sabine Knust aus München, 33.000 Euro) oder eine Zeichnung von Georg Baselitz (ebendort, 32.000 Euro); Lelong aus Zürich bringt einen Günter Förg (88.000 Euro), Benden & Klimczak einen Warhol-Mao (Siebdruck-Unikat, 80.000 Euro) – und natürlich fehlen auch die hierorts üblichen Rainers, Nitschens, Lassnigs und Wurms nicht. Spannende Neuentdeckungen dagegen bieten etwa die erstmals teilnehmende Dvir Gallery aus Tel Aviv, die großformatige Fotografien von Pavel Wolberg zeigt (jeweils 8000 Euro), die Belgrader Remont Gallery, etwa mit einem Gemälde von Aleksandar Dimitrijevic (2600 Euro) oder Zak Branicka aus Krakau/Berlin mit einer multimedialen Arbeit über eine angebliche UFO-Landung von Hubert Czerepok (10.800 Euro). Bei der Standgestaltung sind die wenigsten Galerien Wagnisse eingegangen – die meisten zeigen, brav arrangiert, einen Auszug oder Überblick ihres Programms, Einzelpräsentationen sind, so sie nicht in der geförderten ZONE1 stattfinden, die absolute Ausnahme. Gabi Senn und Christine König haben sich zu einer konzentrierten, durch einen Vorhang zu betretenden, als verschlungener Gang angelegten Präsentation eher kleiner Arbeiten entschieden – ihr gelungenes „Kabinett“ wurde dann auch zu Recht mit dem Galerienpreis der WKO prämiert, gemeinsam mit dem spektakulären Turm von Christian Eisenberger, den Philipp Konzett zeigt. Den CEE-Schwerpunkt hat die Viennafair mit 21 Galerien aus Ost- und Südosteuropa beibehalten – dass ihre Kojen jedoch wie schon im Vorjahr nicht in der Halle verteilt, sondern in einer Reihe aufgefädelt wurden, hat leider einen gewissen Ghetto-Charakter.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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VIENNAFAIR 2008
24 - 27.04.2008

Messe Wien
1020 Wien, Messezentrum Wien Neu, Halle A
http://www.viennafair.at
Öffnungszeiten: Do 11 - 19 h; Fr 11 - 21 h; Sa 11 - 19 h, So 11-18 h


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