Werbung
,

An die Natur - Die ALTANA Kunstsammlung in Baden-Baden: Natur querbeet

So groß, so perfekt, so verführerisch. Äpfel nehmen in der Kunstgeschichte ja eine exponierte Stellung ein. Bei Karin Kneffels nicht anders als monumental zu bezeichnenden Gemälde möchte man beinahe misstrauisch werden: zu groß, zu perfekt, zu verführerisch leuchten die Früchte von den Ästen vor einem neutral grauen Hintergrund. Gemalt hat die Künstlerin das über fünf Meter hohe Auftragswerk für die Eingangshalle des Herbert Quandt-Hauses, Sitz der ALTANA AG in Bad Homburg. Als Teil der 2007 ins Leben gerufenen ALTANA Kulturstiftung sind Kneffels 2002 gemalte Äpfel zur Zeit zu Besuch im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. „An die Natur“ ist der Titel der Schau und selbstredend ist dieser Adressat Thema der gesamten Sammlung, und zwar in sämtlichen Dareichungsformen. Ob nun belebt oder unbelebt, aus der Nähe oder Ferne betrachtet, allzu realistisch oder bis zur Linie abstrahiert, in allen Aggregatzuständen, Jahres- und Tageszeiten, in sämtlichen künstlerischen Techniken sowieso. Zwischen Darren Almond und Bernd Zimmer zählt man über 60 Namen, ein Zehntel dessen, was die Stiftung an Werken ihr Eigen nennt. Ganz wunderbare Arbeiten wie zwei von Robert Longos Wellen sind dabei oder die gleißend hellen Spiegelungen von Alex Katz „Lake Light“ oder - um im Element zu bleiben - Roni Horns Themse-Oberflächen, Axel Hüttes Elfenweiher und Stefan Thiels Scherenschnitt eines Weiden bewachsenen Ufers, doch alles in allem ist das Thema dann doch etwas weit gegriffen um irgendwie spezifisch zu sein. Was allzu beliebig wirkt, war möglicherweise allumfassend gemeint. In einer eigens zur Ausstellung in Baden-Baden produzierten Verlagsbeilage eines Gratis-Blattes liest man dann auch mehr über das Engagement der Stiftung für die Natur, die gleichermaßen „lebendig, bedroht und gefährlich“ ist, wie wir von Fridhelm Mennekes erfahren. Susanne Klatten, die Gesellschafterin der Stiftung wird mit ihrem Herzenswunsch zitiert, Kinder und Jugendliche für die Kunst unserer Zeit zu interessieren, kulturelle Werte zu vermitteln und künstlerische Talente zu entecken. So weit - so umfassend vorbildhaft. Alleine bleibt nur noch die Frage offen, was ALTANA jenseits einer Natur gewidmeten Sammlung und einem überaus engagierten Vermittlungsprogramm sonst so macht. Nicht einmal im Kleingedrucken will sich ein Hinweis niedergeschrieben finden. Chemie ist es, warum? Damit der Bock nicht zum Gärtner wird, vertrauen wir auf das Engagement der Initiative „Responsible Care“ des Unternehmens.
Mehr Texte von Daniela Gregori

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

An die Natur - Die ALTANA Kunstsammlung in Baden-Baden
08.11.2008 - 08.02.2009

Museum Frieder Burda
76530 Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8 b
Tel: +49 (0) 72 21 / 3 98 98-0, Fax: +49 (0) 72 21 / 3 98 98-30
Email: office@museum-frieder-burda.de
http://www.sammlung-frieder-burda.de
Öffnungszeiten: Di - So 11.00 - 18.00


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: