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ART internationale Messe für zeitgenössische Kunst INNSBRUCK 2008: Artgerechte Fütterung

Dichtes Gedränge am Vernissagen-Abend der ART Innsbruck, die ihr zwölftes Jahr mit einer audio-visuellen Eröffnungsperformance von Norbert Zehm, Roland Schrettl und Peter Wolf begeht. Die leidet ein wenig unter dem Besucher-Lärm, ebenso wie der Besucher erst einmal an Orientierungslosigkeit leidet. Vielfalt ist das Credo der ART Innsbruck, rund siebzig Galerien und Kunsthändler aus zehn Nationen zeigen Kunst und davon abweichende Vorstellungen. Die Messe musste mit den Jahren einige Einbußen im Bereich ernst zu nehmender Aussteller hinnehmen, aber immerhin stehen ihr andere treu zur Seite. Da wären etwa Platzhirsche wie die Galerien Rhomberg (mit viel Hermann Nitsch und Unikattischen von Peter Kogler) und Schmidt (Franz Mölk, Eva Schlegel, Gunther Damisch u.a.), aber auch von weiter her angereiste Gäste wie Benden & Klimczak, Parade aus Amsterdam oder die Liechtensteiner Galerie am Lindenplatz. Letztere legt den Fokus mit Marcus Prachensky (Cinque Terre 27, EUR 26.000) auf ein wenig Tirol-Bezug, bei ersteren steht Pop Art im Mittelpunkt, u.a. mit Siebdrucken von Tom Wesselmann (Blue Nude, EUR 4.800) und Andy Warhol. Die ART Innsbruck unternimmt mit der Sonderschau Fotografie den interessanten Versuch, sich ein schärferes Profil zu geben. Und wer tapfer suchet, findet dieses auch - fern des Kojenrummels im Obergeschoss der Messe versteckt. Der Fokus auf zeitgenössische Fotokunst mit Arbeiten von Paul Albert Leitner, Nobuyoshi Araki, Arnulf Rainer und Heinz Lechner wurde von Rhomberg kuratiert. Im Rest der Messe findet man Fotografie dagegen nur allzu vereinzelt - dort ein Selbstporträt von Man Ray (Benden & Klimczak, EUR 950,-), da eine Serie der jungen Südtirolerin Sissa Micheli (Kro Art, je EUR 120,-). Auf witzig-subversive Art den zügellosen Appetit des Kunstmarktes reflektierend, haben außerdem Philipp Haselwanter und Roland Maurmair die von Land Tirol und Stadt Innsbruck geförderte junge Sonderschau kuratiert. Hier werden "Äpfel und Birnen, weder Kohlrabi noch…" artgerecht an Affen, Karnickel und andere Spezies verfüttert. Und klargestellt: "Das Leben ist kein Ponyhof".
Mehr Texte von Ivona Jelčić

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ART internationale Messe für zeitgenössische Kunst INNSBRUCK 2008
08 - 11.02.2008

ART Innsbruck
6020 Innsbruck, Messehallen 4+5, Gutenbergstraße 3
Tel: +43 512 56 71 01
http://www.art-innsbruck.at
Öffnungszeiten: Fr-Sa 11-20 Uhr, So 11-18 Uhr


Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Artgerechte Fütterung
walter kainrath | 08.02.2008 04:23 | antworten
Art Innsbruck. Von Jahr zu Jahr schlechter.

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