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Die Kunst als Imageaufwertungsfaktor.

Große Kunstsammlungen bzw. große Ansammlungen von Kunstwerken beruhen auf dem Imageregulationsprinzip. Zumindest in seltenen Fällen, also sogar manchmal, gar nicht so selten, doch relativ oft, sehr häufig, meistens, eh fast immer. Man braucht sichs nur aussuchen. Z.B. die Pharaonen und -innen, da hatten bereits viele ein Imageproblem, das u.a. mit schon immer bewunderten Hybridgrabmälern reguliert wurde. Und im Laufe der Zeit hatten noch viele so ihre Imageprobleme. Kaiser und Königinnen, Päpste und Bistümer, Fürstenhöfe, Städte, Länder, Bürger, Erben, Konzerne und heutzutage auch noch die Hedgefonds (Aufzählung kann beliebig fortgesetzt werden). Die angehäufte Kunst, mit der man sich umgab/umgibt, hat eben schon immer alles ein bisserl ins hellere Licht gerückt. Den imagegetriebenen Kunstsammlern und -innen war aber oft kein Mittel zu unrecht, um an die größten und wichtigsten und schönsten und herausragendsten Kunstwerke zu kommen. Da wurde mehr oder weniger unverschämt getrickst und gelinkt, gelogen und betrogen, geraubt und gemordet. Und drumherum wurden dann noch Schlösser gebaut, Kirchen oder Museen. In denen stehen jetzt jährlich Millionen von Kunstliebhabern und preisen die Schöpfer dieser angerafften so genannten nationalen Kulturgüter. Nämlich diese Trickser und Linker, die Lügner und Betrüger, die Räuber und Mörder. Und die Sachbücher darüber füllen ganze Bibliotheken. Wenn nun der Herr Abgeordnete Zinggl nur drei Bücher davon gelesen hätte, dann hätte er sich auch eine parlamentarische Anfrage betreffend des außersammlerischen Berufswandels eines noch lebenden Großsammlers ersparen können. Wenn wir nämlich in Österreich nur Bilder von lupenreinen Gutmenschen betrachten dürften, dann könnten wir alle leeren Museen und Kunsthallen für großzügig angelegtes Indoorskating verwenden. Oder von mir aus auch etwas zeitgemäßer für Bethäuser von unter Frischgeld leidenden Private-Equity-Unternehmen.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Die Kunst als Imageaufwertungsfaktor der Pharaonen
Mathias | 31.10.2007 02:45 | antworten
Was für ein Imageproblem kann ein Pharao haben, der den Status eines Gottes oder den eines Sohnes der Götter schon zu Lebzeiten genießt und für den ständig zehntausende Männer an der Errichtung seines Grabmals arbeiten? Heißt in diesem Fall "das Image regulieren" sein Ansehen in der Bevölkerung dadurch zu verringern, dass man diese Arbeiter unter Bedingungen, wie sie sonst Sklaven vorfinden, die Grabmäler errichten läßt?

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