Werbung
,

Wasserwelten - we go swimming: Weg mit den Siebzigern

Es soll ja bald wieder kälter werden. Wenn dann die Sehnsucht nach gemütlichem Abhängen in körperwarmem Wasser größer wird, bleibt Wienern außer dem Amalienbad nicht viel Attraktives. Oft ist die Fahrt nach Budapest der beste Ausweg. Das soll bald anders werden. Der Siebziger-Jahre-Komplex der Therme Oberlaa, dessen Saunabereich erst vor wenigen Jahren komplett neu gestaltet wurde, wird sukzessive abgerissen und durch einen bereits begonnenen Neubau ersetzt. Nach einem Wettbewerb wurde das Stuttgarter Büro 4a Architekten mit der Ausführung beauftragt, das sich auf den Entwurf von Bädern und Wellnesszentren spezialisiert und neben der schwäbischen Provinz auch schon Moskau, Luxemburg und diverse skandinavische Standorte mit Schwimmzentren versorgt hat. Eine von der Berliner Aedes-Galerie übernommene Ausstellung stellt das Büro jetzt in Wien vor. Mehr als einmal wird in den begleitenden Texten betont, dass auf Palmen und sonstigen mediterranen Schnickschnack ebenso wie auf die "Gefühlskälte moderner Stahl-Glas-Architektur" (so eine Formulierung sollte Fachleuten nicht passieren) verzichtet wird. Aber reicht das? Immerhin wird Österreich von Schruns-Tschagguns bis Bad Kleinkirchheim derzeit mit architektonisch durchaus ambitionierten Badezentren überzogen, obwohl der Thermenboom nach Überzeugung der Touristiker seinen Zenit bereits überschritten hat. Die Oberlaa-Betreibergesellschaft Vamed zeichnet u. a. auch für die Thermen Geinberg und Laa/Thaya verantwortlich, die sich nicht durch besonderes spektakuläre, aber auch, und das ist schon viel wert, nicht gerade scheußliche Architektur auszeichnen. Alles in allem bekommen die Bäder von 4a Architekten den Spagat zwischen Spaß- und Erholungszentrum und hipper Bäderoase in akzeptabler Weise hin, mit dem Oberlaa-Entwurf als einem der überzeugendsten des Büros. Ein zweites Vals wird in Wien wohl nicht entstehen. Aber warten wir`s ab.
Mehr Texte von Iris Meder †

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Wasserwelten - we go swimming
29.09 - 19.10.2007

Zumtobel Staff Lichtforum
1010 Wien, Jasomirgottstraße 3-5
Email: hbickel@supra.net
http://www.zumtobelstaff.co.at


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: