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Mehr Geld für (manche) Bundesmuseen

Dass die Basisabgeltung für die Bundesmuseen für 2008 um 6 Milionen Euro auf rund 96,5 Millionen steigen wird, hatte Bundesministerin Schmied bereits angekündigt. Mit Spannung erwartet wurde die genaue Verteilung, die heute am 3. September bekanntgegeben wurde. Größte Gewinnerin ist demnach Agnes Husslein, deren Budget für das Belvedere mit 1,7 Millionen Euro um fast 40% auf 6,1 Millionen angehoben wird, was Husslein als "Schritt in die richtige Richtung" kommentierte. Das meiste Geld der Kunstmuseen bekommt wie schon bisher das Kunsthistorische Museum. Entsprechend freudig äusserte sich KHM-Generaldirektor Wilfried Seipel zur Erhöhung der Basisabgeltung um 1,8 Millionen auf nunmehr knapp 22 Millionen Euro. Zusätzlich vermeldete Seipel, dass ihm das Ministerium auch die Finanzierung der Generalsanierung und Neuaufstellung der Kunstkammer und die Neuaufstellung des Museums für Völkerkunde in Aussicht gestellt habe. Zusätzliches Geld in der Höhe von 1,7 Millionen gibt es auch für die Österreichische Nationalbibliothek die damit vor allem neue Archivierungsaufgaben finanzieren möchte. Nur einen "Tropfen auf den heißen Stein" erhält das MAK mit der Erhöhung um 500.000 Euro. Direktor Peter Noever freut sich zwar, dass "unser Engagement an der Schnittstelle zwischen Tradition und Experiment erkannt und honoriert wird", vermisst aber ein "Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur heutigen Kunstproduktion und den Kunstschaffenden". Naturgemäß enttäuscht äusserten sich die DirektorInnen der anderen Museen die bei der Erhöhung leer ausgegangen sind. Während die Direktorin des Technischen Museums, Gabriele Zuna-Kratky, zumindest Verständnis für die Neuverteilung aufbringt und nötigenfalls Rücklagen auflösen will, herrschte im MUMOK und der Albertina Grabesstimmung. Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder sprach von einem Schock und der Notwendigkeit, nun seine MitarbeiterInnen erneut motivieren zu müssen. Für Edelbert Köb vom MUMOK ist der "Plafond des Möglichen erreicht", was die Finanzierung des laufenden Programms, der Ankäufe und des Marketing aus den erwirtschafteten Eigenleistungen betrifft. Für 2008 rechnet er damit, die gesamte Basisabgeltung von 7,37 Millionen Euro zur Deckung der Fixkosten aufwenden zu müssen. Scharf auch die Kritik vom Kultursprecher der Grünen Wolfgang Zinggl, der von Bundesministerin Claudia Schmied erst vor kurzem als Kuratoriumsvorsitzender des MUMOK bestellt wurde. Er spricht von "museumspolitischer Willkür Marke Gehrer" und vermisst strategische Überlegungen bei der Verteilung der Mittel. Ministerin Schmied verteidigte die Entscheidung damit, vorläufig nur die finanzielle Absicherung des laufenden Betriebs der Museen sicherstellen zu können und stellte für 2009 eine Neuvergabe des gesamten Budgets für die Bundesmuseen in Aussicht.
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