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Von Macke bis Picasso: Die Farben brüllen lassen

Klar, wo Picasso draufsteht, ist Moderne drin. Der publikumswirksame Titel der Kremser Sommerausstellung ist dennoch irreführend, weil sich der zeitliche Rahmen der großteils figurativen Arbeiten von Postimpressionismus und Expressionismus über Verismus, Informel und Fluxus bis zu den Neuen Wilden der achtziger Jahre spannt: eine hochrangige Auswahl der Sammlung des Dortmunder Museums am Ostwall, deren Grundstock der deutsche Expressionismus bildet. Die Präsentation auf teilweise in mutigen Farben getönten Wänden erlaubt sowohl in ihrer Auswahl wie in der effektvollen Ausleuchtung eine neue Wahrnehmung der Arbeiten von Macke, Kirchner, Pechstein, Heckel und Mueller jenseits der Kunstdruck- und Museumsshop-Industrie, aber auch Entdeckungen wie Wilhelm Morgner aus dem Umkreis des Blauen Reiter: \"Ich will ... den Geist der Unendlichkeit durch die Farbe brüllen, kreisen und Verzücken jauchzen lassen\", schrieb Morgner, kurz bevor er im Wahnsinn des Ersten Weltkriegs umkam. Großartig sind die Reihe ikonischer Kopfstudien von Alexej Jawlensky und die italienischen Stadtansichten des in Österreich selten zu sehenden Neusachlichen Alexander Kanoldt. Herzerfrischend Nam June Paiks Briefumschlag mit Trockenfisch und Günther Ueckers Nagelobjekte ebenso wie Jörg Immendorffs in Fotos und Objekten dokumentierte \"Lidl-Aktion\" vor dem Bonner Bundeshaus (1969) und ein sphärisches Glasobjekt von Adolf Luther aus den frühen siebziger Jahren. Ärgerlich sind wie immer die Flüchtigkeitsfehler bei den Objektbeschriftungen. Ach ja: Ein Gemälde von Pablo Picasso ist auch zu sehen.
Mehr Texte von Iris Meder †

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Von Macke bis Picasso
25.04 - 30.09.2001

Kunsthalle Krems
3500 Krems, Franz-Zeller-Platz 3
Tel: +43-2732 90 80 10, Fax: +43-2732 90 80 11
Email: office@kunstalle.at
http://www.kunsthalle.at
Öffnungszeiten: Di - So und Mo wenn Feiertag 10-18 Uhr; in den Wintermonaten 10-17 Uh


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