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Alte Bekannte und junge Hoffnungen - das neue Museum auf Abruf

Man könnte sich natürlich fragen, ob Wien angesichts des Buhlens der alteingesessenen Institutionen um die Gunst von Besuchern und Leihgebern wirklich ein neues Museum braucht. Betrachtet man allerdings die Auswahl in der ersten Ausstellung des neuen "MUSA - Museum auf Abruf", so muss man es als echten Glücksfall bezeichnen, dass die Sammlung der Stadt Wien nun wieder öffentlich zugänglich ist. Das eigentlich als flexibles, für gerade zur Verfügung stehende Räume - also "auf Abruf" - geplante Ausstellungskonzept hatte zwar in der Makartgasse neben der Akademie der bildenden Künste schon einmal einen relativ fixen Ausstellungsraum gefunden, für umfassendere Präsentationen aus der fast 17.000 Objekte umfassenden Sammlung waren die Räumlichkeiten aber bald zu klein geworden. Nun stehen rund 600 Quadratmeter für Sammlungspräsentationen, einen "Startgalerie" getauften Bereich für Ausstellungen junger KünstlerInnen (siehe den artmagazine-Artikel zur ersten Präsentation von Peter Fritzenwallner) und das Lager der Artothek der Stadt Wien, aus der primär Grafiken für die eigenen vier Wände um wenig Geld geliehen werden können. Das Architektenteam Kiskan Kaufmann hat das Erdgeschoss des Amtshauses in der Felderstraße 6-8 vom Resopal-Charme des alten WIGAST-Restaurants befreit und in einen klassischen white cube transformiert, der durch ein Glasdach zusätzlich an Licht und Höhe gewinnt. Und wie wenig Platz es eigentlich braucht, um eine beziehungsreiche Auswahl der hervorragend bestückten Sammlung zu präsentieren, führt in der Eröffnungsausstellung die Kuratorin Iara Bubovna vor: von den internationalen "KlassikerInnen" Maria Lassnig und Franz West ist es so nur ein kleiner Schritt zu den jüngeren Anna Jermolaewa, Gelitin und Ines Doujak, deren "Siegesgärten" derzeit auch auf der documenta 12 zu sehen sind - nur hier in Wien um vieles gepflegter und gehegter. Zur Neueröffnung gönnt man sich noch zwei Diskussionen zu Museen und Sammlungen am 22. und 23. Juni (siehe artmagazine Tipps), eine Videoschau russischer KünstlerInnen und eine Intervention zum "Wehrmann in Eisen" unter den Arkaden vor dem Museum von der wochenklausur. Ob in die "kleine Kunstmeile" beim Rathaus, bestehend aus der Wiener Planungswerkstatt, dem Museum auf Abruf und der Wienbibliothek im Rathaus, noch - wie von Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Eröffnung augenzwinkernd angekündigt - die Vinothek im Rathaus aufgenommen wird, kann derzeit allerdings nicht bestätigt werden. MUSA - Museum auf Abruf Felderstraße 6-8, 1010 Wien Öffnungszeiten: Di - Fr: 11:00 - 18:00, Do: 11:00 - 20:00, Sa: 11:00 - 20:00 Uhr Eintritt frei www.musa.at
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