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Klassische Moderne für Millionen

Die Berliner Villa Grisebach fährt vom 7. bis 9. Juni wieder vor allem kapitale Werke der Klassischen Moderne auf. Das Renommierstück des Katalogs Ausgewählte Werke ist Ernst Ludwig Kirchners "Landschaft am Ufer" (Lot 17) von 1913 mit einer Taxe von 1,8 bis 2,4 Mio. Euro. Im Vergleich mit Kirchners Strand von Fehmarn wirkt Emil Noldes "Abendhimmel und Meer" mit dem tiefgezogenen Horizont eher bedrohlich (Lot 23/Taxe 1 bis 1,5 Mio. Euro). Die weit aufgerissenen blauen Augen des Mädchens in Noldes "Kleine Sonnenblumen" verstören und faszinieren zugleich (Lot 38/Taxe 1 bis 1,5 Mio. Euro). Das kann von Christos "Wrapped Reichstag" (Lot 92) nicht behauptet werden. Wie Lempertz bieten auch die Berliner eine der großformatigen Dokumentationen der bekannten Verpackungsaktion von 1983 an, bei 150.000 bis 200.000 Euro etwas höherem Schätzpreis. In die Nähe des Auktionsrekords von Eberhard Havekost peilt die Taxe von "Beziehung 2", einem Gemälde mit dem Gemälde eines Zelts neben dem portraitierten Zelt im Atelier (Taxe 100.000-150.000 Euro). Mit einem Sonderkatalog wurde Carl Hofer bedacht. Unter den 20 Werken stechen zwei Frauenbildnisse heraus, die frühe Arbeit "Zwei Frauen" aus dem Jahr 1919 - ehemals Sammlung Rolf Deyhle - (Lot 51/Taxe 100.000-150.000 Euro) und ein "Sitzendes Mädchen (Akt)" von 1940 (Lot 58/Taxe 140.000-180.000 Euro). Bei den gut 300 Losen der Fotoauktion am 7. Juni überwiegen die Klassiker. Aus diesem Bereich stammt auch das Titelbild des Katalogs, Edward Steichens melodramatisches Portrait von Marlene Dietrich (Lot 1380/Taxe 18.000-20.000 Euro). Das Toplos kommt von den Zeitgenossen, Dieter Blums "Rauchender Mann" aus der Zigarettenwerbung (Lot 1437/Taxe 30.000-35.000 Euro), was einiges über das restliche Angebot aussagt. Einen Gegenpol zu dieser heroischen Ikone des amerikanischen Traums bildet Stephen Shores Aufnahme "E. Walut St., Roswell, New Mexiko, 9/26/74" (Lot 1485/Taxe 6.000-8.000 Euro), die der Melancholie der Realität verpflichtet ist. Auktionen ab 7. Juni, 15 Uhr
Mehr Texte von Stefan Kobel

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