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80 Jahre Hauswedell & Nolte

Zum 80-jährigen Firmenjubiläum beglückt Hauswedell & Nolte in Hamburg seine Kunden mit nicht weniger als sechs Katalogen zu seinen Auktionen, die am 23./24. Mai mit Büchern beginnen und am 1. und 2. Juni Kunst vor allem des 20. Jahrhunderts verhandeln. Das Toplos liegt dabei knapp unter der Millionengrenze: 800.000 Euro soll ein "Frauenkopf mit roter Wange" Alexej Jawlenskys kosten (Lot 49). Der Clou: auf der Rückseite befindet sich ein "Brauner Frauenkopf mit Locken". Knapp 100 Bilder mit Köpfen waren im Jahr 1912 entstanden. Das vorliegende Gemälde gehörte ehemals der Essener Familie Stern, Förderer des Museums Folkwang, aus dem Umkreis von Karl Ernst Osthaus. Auf museale Weihen können Otto Muellers "Sechs Mädchenakte am Strand" verweisen. Von 1981 bis 1987 hing das Bild als Leihgabe in der Mannheimer Kunsthalle. Es zeigt eine Gruppe nackter Mädchen in einer unbestimmetn Landschaft, die an den Aufenthalt Muellers auf Fehmarn zusammen mit seinem Freund Ernst Ludwig Kirchner erinnert (Lot 47/Taxe 600.000 Euro). Wenn Arbeiten Egon Schieles Österreich einmal verlassen, werden sie richtig teuer. So soll die ganz reizvolle, aber unspektakuläre Ölstudie "Schnee" 150.000 Euro kosten (Lot 23). Das Kleinformat entstand wahrscheinlich zwischen zwei Winterbildern, als Schiele zwar noch die Akademie besuchte, jedoch bereits ein eigenes Atelier besaß. Hochkarätig bestückt ist auch die Graphikofferte. Edvard Munchs "Frauen am Meeresufer" zeigt seine Schwester Inger mit der Tante (Lot 32/Taxe 120.000 Euro). Der Holzschnitt ist einer der wenigen Drucke Munchs, der nicht auf ein Gemälde zurückgeht. Wassily Kandinsky ist mit seinem ersten Farbholzschnitt "Promenade" (Lot 25/Taxe 28.000 Euro) vertreten, der stilistische Elemente von Jugendstil und russischer Volkskunst vereint. Ein Probedruck von Henri Matisse` frabenfroher Aquatinta "Marie-José" von 1950 ist für 110.000 Euro im Angebot (Lot 91). In diesen Teil der Auktion haben sich zwei Pinselzeichnungen von Andy Warhol verirrt, die eigentlich zur "Kunst nach `45" gehören. Die großformatigen Entwürfe für die Serigraphie-Mappe "Ads" (Lots 113 und 114) aus dem Jahr 1985 sind mit je 50.000 Euro bescheiden angesetzt, zumal Warhol gerade in New York für 64 Mio. Euro netto gut war. Deutlich unter Kurs sind laut Artnet mit 80.000 Euro auch die "Roman Notes" von Cy Twombly bewertet, in der kompletten Folge von sechs Blättern (Lot 112), verlegt 1970 von Hans Neuendorf. Dass im Kunstmarkt mitunter Gewinnmargen wie sonst nur im Drogenhandel möglich sein können, dokumentiert "Olle Hatti dieser Ausbeuter". Brachte Martin Kippenbergers bearbeitete Graphik 2005 bei Lempertz noch 2.300 Euro netto, waren im Jahr darauf bei Sotheby`s in London schon 3.600 Pfund inklusive Aufgeld fällig. In Hamburg werden jetzt sogar 15.000 Euro angepeilt (Lot 1327). Vielleicht hält man sich da doch besser an Bewährtes. In einem eigenen Katalog werden rund 100 Arbeiten des Worpsweder Jugendstilkünstlers Heinrich Vogeler angeboten. Höchste Schätzpreise hier bis 4.000 Euro. Bei der Alten Kunst wird es hingegen wieder teuer. Dominierend sind hier Druckgraphiken von Rembrandt und Dürer. "Die Landschaft mit den drei Bäumen" des Niederländers soll 190.000 Euro bringen (Lot 823). Auktion 23./24. Mai und 1./2. Juni
Mehr Texte von Stefan Kobel

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