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Ihr artmagazine KunstNEWSletter 26 03 2007

 
  Dieser KunstNEWSletter wird Ihnen präsentiert von
 
Inhalt: glosse | kritik | kunstmessen | architektur | publikationen | visual culture | vernissagen Liebe Freundinnen und Freunde des artmagazine, Ab in die Box! Natürlich haben wir Verständnis für jahreszeitlich aufkeimende Frühlingsgefühle und den Drang zum Aufenthalt im Freien. Dennoch möchten wir Ihnen mit diesem KunstNEWSletter Lust auf den Besuch der verschiedenen weißen Kisten machen, deren aktueller Inhalt kritisch betrachtet in Form unserer Artikel hier aufgelistet ist. Ebenso übersichtlich angeordnet wie immer unsere Vernissagenvorschau, für Ihre Abendplanung der kommenden beiden Wochen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen des KunstNEWSletters! Werner Rodlauer Weiße Zelle - Rainer Metzger Seite 3 - Manfred M. Lang HANGAR-7, Salzburg: Turbulence - Art from South Africa: Zähne zeigen - Ursula Maria Probst Künstlerhaus Wien: Anita Fricek - The Sound of Your Eyes: Kontrolle der Körper - Walter Seidl Galerie im Taxispalais, Innsbruck: Charlotte Salomon - Leben? Oder Theater?: Über Leben. - Ivona Jelcic Galerie Schafschetzy / Galerie Tazl, Graz: sechs hoch 3 / Joerg Auzinger, Werner Ignaz Jans: Weniger wäre mehr. - Sandra Abrams Akademie der bildenden Künste, Wien: Gehirnschaukel - Passagen im Werk von Uwe Lausen: Wo kann man Kunst lernen? - Maria-Gabriela Martinkowic Generali Foundation, Wien: Exil des Imaginären - Politik, Ästhetik, Liebe: Deduktiv und diskursiv - Rainer Metzger designforum MQ, Wien: Vom Traum zur Realität - Tschechisches Design 1990 - 2005: Pimp my Zwiebelmuster - Iris Meder Moskau Biennale, Moskau: 2. Moskau Biennale: Multiples Andockmanöver - Roland Schöny Kippenberger 1 Walther König, die weltbeste Kunstbuchhandlung in Köln, hat ihm, soweit zu übersehen, dreimal die Schaufenster leergeräumt. Das erste Mal waren die Auslagen vollständig mit seinen Büchern, Broschüren, Katalogen, Einladungskarten und Plakaten bestückt, als Martin Kippenberger zur Art Cologne 1991 im Kölnischen Kunstverein ausstellte: Er ließ damals von seinen Assistenten Bilder malen, ließ sie fotografieren, sie zerstören, das angefallene Gerümpel im Container mitten in den Raum stellen und die Fotos ziseliert gerahmt an die Wände hängen. Kippenberger at his best. Das nächste Mal geschah es in der Nacht vom 7. auf den 8. März 1997, es musste schnell gehen, denn die Hommage an einen der präsentesten Vertreter des Kölner Kunstbetriebs musste in jener Rasanz zur Artikulation kommen, die der Meister selbst gewohnt war. Martin Kippenberger war gerade 44jährig gestorben, an Leberkrebs, der ihn die letzten sechs Wochen ins Wiener AKH gezwungen hatte. Das dritte Mal vollzog sich genau zehn Jahre später, in diesen Tagen also, und es wurde zu einer Buchpräsentation gebeten. "Kippenberger. Der Künstler und seine Familien" war der Titel der Neuerscheinung, geschrieben von einer Journalistin des Berliner "Tagesspiegel". Ihr Name ist Susanne Kippenberger. Sie ist die Schwester.
hilger contemporary, Dorotheergasse 5, 1010 Wien Oliver Dorfer - bis 5. April 2007 Galerie Ernst Hilger, Dorotheergasse 5, 1010 Wien Hubert Schmalix - bis 5. April 2007 Siemens_artLab, Dorotheergasse 12, 1010 Wien Marko Blazo & Marek Kvetan - bis 5. April 2007
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Oliver Dorfer
Karlsruhe, Art Karlsruhe / UND #2: Die Mustermesse - Daniela Gregori Architekturzentrum Wien, Wien: Lessons from Bernard Rudofsky: Aufbruch zu neuen Lebenshorizonten - Isabella Marboe   Kippenberger 2 Wenn einer aus der Familie über das prominente Mitglied schreibt, sieht das immer nach Hochstapelei aus. Da will entweder der Verfasser wichtig tun, oder das Objekt der Bescheibung wird in den Himmel gehoben und insgesamt wird auf Noblesse gemacht, so als dürfte es allein aus genealogischen Gründen niemand anderen geben, der sich an der Sippschaft vergreift - man kennt das ja aus der Kunstgeschichte, zum Beispiel von Doktorarbeiten. Susanne Kippenberger erzählt das Leben ihres Bruders mit durchaus gegebener Sympathie, und sie muss sich augenscheinlich nicht schadlos halten am Enfant Terrible, dem irgendwann das Terrible ausging, um als ewiges Kind zu enden. Genau dies nämlich macht den bleibenden Eindruck dieser Vita aus, die niemals eine Mono-, sondern nachhaltig eine Biografie liefert: Kippenberger der Egomane, die Nervensäge, der Schnorrer, der Selbstdarsteller, der den Leuten unermüdlich mit seinen Auftritten und Selbstinszenierungen zu Leibe rückt, der stundenlang Witze erzählt und Peinlichkeiten in die Runde wirft, die irgendwann partout keiner hören will. Kippenberger, der Berufspubertäre, der immer und überall geliebt werden will und dessen menschliche Größe in dem schwer beschreibbaren, aber stets aufs neue wirksamen Vermögen lag, sein Publikum dann doch um den Finger zu wickeln. Den "Abschied vom Jugendbonus" hat er mit immerhin dreissig in den frühen achtziger Jahren proklamiert. Was ihm dann fortan zugute kam, war der Künstlerbonus. Einigen ging das gehörig gegen den Strich, namentlich Wolfgang Max Faust, der Kippenbergers Schwulenscherze am ureigenen Leib verspürte und 1989 im "Wolkenkratzer" zurückschoss: "Der Künstler als exemplarischer Alkoholiker" hieß die Philippika, und es scheint, dass der Meister selbst nicht ganz unbeeindruckt blieb. Es gab jedenfalls eine Skulptur, die darauf reagierte: "Martin, ab in die Ecke und schäm dich". Andreas Fogarasi: A ist der Name für ein Modell / etrangement proche: Theorie, fragmentiert: - Iris Meder Diagonale 07: Reiseführer und Aussichtspunkte - Andrea Winklbauer DVD Edition: INDEX #16-27: Avantgarde für alle - Naoko Kaltschmidt   Kippenberger 3 Was das Buch allzu kurz kommen lässt, sind Kippenbergers Arbeiten, und sie markieren ja doch den Hauptanteil an seiner Reputation. Kurz beschrieben wird der früheste Bilderzyklus des Meisters, das Ende der Siebziger in der Toscana entstandene "Uno di voi, un tedesco in Firenze", etwa 80 Tafeln in Schwarz-Weiß, von denen das Buch zu berichten weiß, dass es Kippenbergers Freund Michel Würthle von der Berliner "Paris Bar" als Gegenleistung für lebenslanges Essen und Trinken samt Begleitung zugeschlagen war. Was nicht berichtet wird, ist, dass das Konvolut, als das Etablissement in Schwierigkeiten geriet, in den Besitz der Flick Collection übergegangen ist - mit der Schilderung einer solchen Transaktion wäre die vom Buch anvisierte Einheit von Kunst und Leben über den Tod hinaus doch arg in Schräglage geraten. Kippenbergers vielleicht bedeutendste Werksphase wird ebenfalls nur gestreift, die Malereien und Plastiken, die bei "Miete Strom Gas" dabei waren, der 1986er Schau in Darmstadt. Viele von ihnen haben mit Architektur zu tun, und der Weg zu Psyche und Befindlichkeit dessen, der sie herstellte, ist hier ziemlich weit. Doch führen sie Kippenberger auf dem Höhepunkt seines Schaffens vor, in jenen Jahren Mitte der Achtziger, als er der exemplarische "Vertreter" war, als er "viel mehr für die Leute" war "als einer, der Bilder malt", wie er einmal zu Protokoll gab. Aus dieser Phase stammt auch sein ultimatives Meisterwerk: "Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz erkennen". Schließlich das Spätwerk. In der "Medusa"-Folge von 1996 schlüpft Kippenberger in die Posen, die in Théodore Géricaults "Floß der Medusa" äußerste Anstrengung, äußerste Gewalt und äußerstes Leiden signalisieren. Derart aufgeladen mit Pathosformel präsentiert sich hier ein geschundener Körper, um dessen Finale man weiß. Vom Tod her, und das ist die Essenz des Prinzips Biografie, wird alles persönlich.
 
Tagestipps zu Ausstellungen und Veranstaltungen finden Sie täglich auf www.artmagazine.cc Vernissagen vom 26. März bis 10. April 2007 auf einen Blick   KÄRNTEN
Makis E. Warlamis, Kopfarche 200 x 140 cm; NÖ Landesmuseum
Galerie Magnet Klagenfurt Auf Tuchfühlung - Begegnung zweier Generationen 30.03.2007 17:00 31.03.2007 - 19.05.2007 NIEDERÖSTERREICH Niederösterreichisches Landesmuseum St. Pölten Makis E. Warlamis - The New Vision 29.03.2007 18:30 30.03.2007 - 20.05.2007 NÖ Dokumentationszentrum St. Pölten Vier Positionen: Fritz Bergler, Gerhard Kaiser, Peter Ledolter, Thomas Reinhold 30.03.2007 17:00 31.03.2007 - 28.04.2007
Thomas Reinhold, Architektur der Malerei, 2004 NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst
Galerie am Lieglweg Neulengbach Brennpunkt - Kunst auf der Flucht-Flucht in die Kunst 31.03.2007 17:00 01.04.2007 - 05.05.2007   OBERÖSTERREICH Künstlervereinigung Maerz Linz Carlfriedrich Claus - Schrift. Zeichen. Geste 27.03.2007 19:30 28.03.2007 - 14.04.2007
Harald Benesch/Richard Stögmüller Projekt Moltoluce, Wels, 2001 - 2006
Jan Thomas, Wildpark, Pappelholz, 2003-2006 Galerie der Stadt Wels
Galerie der Stadt Wels Jan Thomas - Wildpark, Benesch/Stögmüller - baustandpunkte 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 04.05.2007 Kubin-Haus Wernstein am Inn Roman Scheidl - Weltbilder 30.03.2007 19:00 31.03.2007 - 22.04.2007 ARTPARK Linz Martina Schettina 04.04.2007 19:00 05.04.2007 - 28.04.2007  
Friedrich Aduatz (1907 - 1994) In Campagna - um 1980 100 x 150 cm, Öl auf Leinwand; Galerie Welz
SALZBURG Galerie Welz Salzburg Friedrich Aduatz - In Campagna 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 28.04.2007 Galerie Fotohof Salzburg Petar Dabac, Mare Milin - Neue Fotografie aus Kroatien 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 28.04.2007  
Anna Meyer, Sonnenhaus Öl auf Leinwand, 2007, 65 x 88 cm Galerie Altnöder
Galerie Altnöder Salzburg Anna Meyer - Im Geröll moderner Zeiten 27.03.2007 19:30 28.03.2007 - 12.05.2007 Galerie Thaddaeus Ropac Salzburg Francesco Clemente - Künstlerportraits 31.03.2007 11:00 01.04.2007 - 19.05.2007 Galerie Ruzicska Salzburg Kenton Nelson 31.03.2007 16:00 01.04.2007 - 05.05.2007
Tone Fink, O.T.(Fussach)Seetierchen Mischtechnik auf Papier, 21 x 30 cm; U.B.R. Galerie
Rudolf Budja Galerie artmosphere Salzburg Salzburg Raumfüller 03.04.2007 18:00 04.04.2007 - 22.05.2007 UBR Galerie Salzburg Tone Fink - Narratones 04.04.2007 19:30 05.04.2007 - 02.06.2007 Galerie Thaddaeus Ropac Salzburg Marc Brandenburg - Excerpts 07.04.2007 11:00 08.04.2007 - 19.05.2007   STEIERMARK
"Laufding" Thomas Baumann und Martin Kaltner, 2007 Videoinstallation, Intervention im Kunsthistorischen Museum Stift Admont
Benediktinerstift Admont 31.03.2007 15:00 Michael Kienzer, Tobias Pils, Markus Wilfling 01.04.2007 - 23.08.2007 Laufding - Thomas Baumann und Martin Kaltner, Intervention im Kunsthistorischen Museum 01.04.2007 - 24.06.2007 TIROL Stadtturmgalerie / Tiroler Künstlerschaft Innsbruck Peter Sommerauer - Mission # 132 28.03.2007 19:00 29.03.2007 - 19.05.2007 WIEN Kunsthistorisches Museum Des Kaisers Elfenbein - Meisterwerke aus Habsburgs Kunstkammern 26.03.2007 18:30 27.03.2007 - 22.07.2007
Joseph Maria Olbrich, Wiener Secession Fertiggestellt 1898, Eingang, Außenansicht Foto: Margherita Spiluttini
designforum MQ New Design Festival 07 26.03.2007 18:30 26.03.2007 - 30.03.2007 WAGNER:WERK Museum Postsparkasse Der Zeit ihre Kunst - Joseph Maria Olbrich (1867 - 1908) 27.03.2007 - 12.05.2007 Galerie Bleich-Rossi Ramesch Daha - no comment 27.03.2007 18:00 28.03.2007 - 12.05.2007
Dolly Buster Arcyl/LeinwandManfred Baumann Foto/Leinwand Galerie Augustin
Galerie Augustin Dolly Buster, Manfred Baumann 27.03.2007 18:00 28.03.2007 - 21.04.2007 Galerie Austria Elfie Macek - Federzeichnungen und Aquarelle 27.03.2007 18:30 28.03.2007 - 28.04.2007 Thomas K. Lang Gallery Michael Gumhold - Watch Your Language (Part 1) 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 01.06.2007 auto kunstraum 3 favourites - Michaela Mück, Gabi Szekatsch, Anthony Wagner 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 10.04.2007 Jüdisches Museum Wien Oskar Strnad - 1879-1935 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 24.06.2007 Belvedere Gudrun Kampl - Johann Lukas von Hildebrandt 27.03.2007 19:00 28.03.2007 - 02.09.2007 Projektraum Viktor Bucher Elongated Landscapes - Contemporary Danish Art 28.03.2007 19:00 29.03.2007 - 18.05.2007 ecoart GALERIE flora.fauna - Beatrix Mapalagama, Eva Vones, Nicola Nehrer, Roman Franta 28.03.2007 18:00 29.03.2007 - 27.07.2007
Rodney Graham Lobbing Potatoes at a Gong 1969, 2006 Super 16 mm s/w Filmloop, Ton, 4.20 Min. Foto: Scott Livingstone Courtesy Hauser & Wirth Zürich London BAWAG Foundation
BAWAG Foundation Rodney Graham - Lobbing Potatoes at a Gong 29.03.2007 18:00 30.03.2007 - 16.06.2007 Galerie Hohenlohe Cornelia Schmidt-Bleek - The Simple Task of Tenacity 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 19.05.2007 Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek Zwischen Magie und Wissenschaft - Ärzte und Heilkunst in den Papyri aus Ägypten 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 31.10.2007 SWINGER Raum auf Zeit Tobias Lintl 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 05.04.2007
Hans-Jörg Mayer, Piratin, 2007 Öl auf Leinwand, 250 x 150 cm Gabriele Senn Galerie
Gabriele Senn Galerie Hans-Jörg Mayer 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 19.05.2007 Christine König Galerie Stanley Whitney, Skip Arnold 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 19.05.2007 Galerie Georg Kargl Herwig Kempinger - Transform 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 26.05.2007 Georg Kargl Box Vadim Fishkin - Moving Star 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 26.05.2007 Liechtenstein Museum Biedermeier im Haus Liechtenstein 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 20.08.2007
Manfred Hebenstreit aus der Serie: Durch die Blume, 2006 Mischtechnik auf Holz, 90 x 70 cm; Galerie Wolfrum
Galerie Wolfrum Manfred Hebenstreit - Durch die Blume Edith Spira - Aquarelle, Mischtechniken, Dieter Preisl - Eitempera Arbeiten 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 05.05.2007 Galerie Elisabeth Michitsch Karin Pliem - Wandlungen 29.03.2007 19:00 30.03.2007 - 05.11.2007 Uszynska Schaufenster Basim Magdy 29.03.2007 19:30 30.03.2007 - 26.04.2007    
Marianne Schoiswohl Galerie Denkraum
Galerie Denkraum Marianne Schoiswohl - n/irgend/wo 30.03.2007 19:00 31.03.2007 - 16.04.2007 Wiener Staatsoper Esther Stocker 01.04.2007 11:00 02.04.2007 - 22.05.2007 Fotogalerie Wien Hubert Blanz, Nina Dick, Susanne Pomrehn - Räumliche Visionen 02.04.2007 19:00 03.04.2007 - 02.05.2007 CharimGalerie Erwin Bohatsch - sehr schön 03.04.2007 19:00 04.04.2007 - 12.05.2007 SWINGER Raum auf Zeit Stephen Mathewson, Peter Miller, Dariusz Kowalski 05.04.2007 19:00 06.04.2007 - 12.04.2007 Galerie Area 53 Martin Krenn, Roland Just 05.04.2007 19:00 06.04.2007 - 11.05.2007 Kippenberger 4 1986 war Kippenberger nicht nur am Höhepunkt seines Schaffens. Auch seine Auftritte hatten es in sich, und genau in dieser Zeit habe ich ihn deklamierend, animierend, lokalfüllend kennengelernt. Unflätigkeiten waren gern enthalten in seinen Ausführungen. Es hat mich bald abgestoßen, wie der Kölner Kunstbetrieb, der sich so gern so viel auf seine Kompetenz in Theorie zugute hielt, seinen nicht unerheblichen Grips darauf verwandte, Kippenbergers Pöbeleien mit Sinnhaftigkeit auszustatten. Das war es dann, und fortan wurde man handelsüblich nicht mehr gegrüßt. Wieder gesehen habe ich Kippenberger anlässlich der Ausstellung, die Hubert Winter Anfang 1997 mit ihm in Wien machte. Wir verabredeten uns für den Vormittag nach der Vernissage im "Café Engländer", das sein Stammlokal war, er kannte sich ja seit langem aus in Wien und hatte das Jahr davor Elfie Semotan geheiratet. Ein Interview für den "Standard" sollte daraus entstehen, und es war eines der letzten seines Lebens. Ruhig war er, alkoholfreies Bier trank er, die "Marlboro" allerdings blieben keine Sekunde unangetastet, und auch was er sagte, fanden manche, ich erinnere mich noch gut an die Enttäuschungen, allzu wenig spektakulär. Zu Wien fiel ihm folgender, doch ganz wunderbarer Satz ein: "Sonntags sieht es überall gleich schlimm aus". Nun finde ich diese Haltung in Susanne Kippenbergers Buch wieder, ganz am Anfang, als eine Art Charakterisierung: "Langeweile hat er nicht ertragen. Das war Stillstand, Tod. Deswegen hat er den Sonntag so gefürchtet". Zwei Monate nach unserem Gespräch war Martin Kippenberger tot. Er starb an einem Freitag.
Der nächste KunstNEWSletter erscheint am 10.04.2007 ********** Der KUNST NEWSletter ist ein Service von artmagazine.cc in Kooperation mit dem KunstNET Österreich *********** Wenn Sie den KUNST NEWSletter abbestellen möchten schicken Sie bitte ein E-Mail mit UNSUBSCRIBE in der Titelzeile an newsletter@artmagazine.cc *********** www.artmagazine.cc - Ihre online Kunstzeitung www.kunstnet.at - das Galeriennetzwerk
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