Andrea Winklbauer,
Life goes on: Sag’s durch die Pille
\"Arbeiten mit und zum Thema Tabletten, Pillen, Nebenwirkungen und Packungsbeilagen\" verspricht der Beipacktext für die Presse dem Besucher der Ausstellung \"Life goes on\". Und tatsächlich, in den Galerieräumen der IG Bildende Kunst wimmelt es nur so von Dingen aus dem einschlägigen Fundus: Pillen, Schachteln, Zettel etc.
Die Pille als Metapher - ein schöner Gedanke, den man sich auf der Zunge zergehen läßt wie eine Halslutschtablette. Das Pilleneinnehmen ist nur eine kleine Handbewegung, doch welch große Bewegung für den ganzen Menschen, wenn es sich um Halluzinogene handelt.
So verschieden wie die Inhalte eines Arzneischränkchens sind auch die künstlerischen Interpretationen. Simon Wachsmuth sortierte pillengroße Kreise zu codeartigen Formationen. Des Codierens als Ausdrucksform bediente sich auch Axel Stockburger in seinen \"PGP\"-Messages. Markus Muntean und Adi Rosenblum fragen in einem Blatt ohne Titel \"So what exactly is it that humans do that is specifically human? Taking smart-drugs while watching smart-bombs do dumb things on TV?\"
Die vergleichsweise ernsthafte Fraktion steht allerdings im tiefen Schlagschatten der Satyriker Christian Tinkhauser Thurner und Katarina Matiasek, die beide mit den Texten auf Schachteln und Zetteln ihr unverfrorenes Spiel treiben. Matiasek informiert \"über mögliche Nebenwirkungen\", während Tinkhauser Thurner in schon bewährter Manier seine \"Life Skill Pharmaceutics\" anpreist: Zäpfchen mit den Titeln \"Moral\", \"Normal\", \"Philosophie\" und \"Humor\". Letzterer ist eben doch die beste Medizin.
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Life goes on
21.03 - 26.04.2001
IGBILDENDEKUNST
1060 Wien, Gumpendorferstrasse 10-12
Tel: +43(1) 524 09 09
Email: igbildendekunst@netway.at
http://www.igbildendekunst.at
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