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Sammlungsauflösung im Haus der Kunst

Münchener Freundeskreis versteigert seinen Bestand Die Gesellschaft der Freunde des Hauses der Kunst in München lässt am 9. und 10. Oktober ihre komplette Sammlung vom Auktionshaus Neumeister versteigern. 1.300 Kunstwerke, die Mitte der 50er- bis Mitte der 80er-Jahre angekauft wurden, um lokal bedeutende Künstler zu fördern, kommen unter den Hammer, um dem Finanzamt die Möglichkeit zu nehmen, dem Verein die Gemeinnützigkeit abzuerkennen und Steuern zu erheben. Markt und Sammlerschaft wird es freuen, denn in dem heterogenen Bestand befinden sich einige Hochkaräter. Abgesehen von Spätwerken von Dix, Pechstein, Schmidt-Rottluff, Baumeister und Hofer ist Vorkriegskunst kaum vertreten, Ewald Matarés "Große liegende Kuh" aus dem Jahr 1930 (Lot 57/Taxe 50.000-60.000 Euro) gehört zu diesen Ausnahmen. Informel ist sehr präsent, etwa mit Emil Schumachers "Rot I" (Lot 87) von 1963 zur Taxe von 90.000 bis 120.000 Euro. Von Ernst Wilhelm Nay ist neben einem frugalen "Rot zu Braun" von 1951 (Lot 62/Taxe 60.000-80.000 Euro) das späte luftige Großformat "Dynamisch-elementar" (Lot 63/Taxe 80.000-100.000 Euro) im Angebot. Die gegenteilige, figürliche Posoition vertritt Konrad Klaphecks Schreibmaschine mit dem gewohnt launigen Titel "Der mütterliche Vater" (Lot 50/Taxe 30.000-40.000 Euro). Von Pablo Picasso gibt es den bekannten Linolschnitt "Buste de Femme au Chapeau" (Lot 76), der auf marktgerechte 80.000 bis 100.000 Euro geschätzt ist. Zu den spannendsten Gemälden gehört das bedrohliche Mischwesen "The Captive" des Biennale- und Documenta-Teilnehmers Graham Sutherland (Lot 93/Taxe 40.000-60.000 Euro), das in seiner Verzweiflung und elementaren Körperlichkeit an Arbeiten Francis Bacons erinnert. Das Toplos ist Gerhard Richters Vermalung "Dschungelbild" von 1971 (Lot 82), für das 400.000 bis 600.000 Euro veranschlagt sind. Neumeister erwartet von der Versteigerung, die im Haus der Kunst abgehalten wird, einen Gesamterlös von 2 bis 3 Mio. Euro. Die 101 Lots der Abendveranstaltung am 9. Oktober dürften dabei den Großteil des Umsatzes einspielen, da am Folgetag neben Leinwänden bekannterer Zeitgenossen wie Dieter Krieg (Lot 601/Taxe 2.000-3.000 Euro) vor allem graphische Arbeiten regionaler Künstler mit Schätzpreisen ab 80 Euro verhandelt werden. Auktionsort: Haus der Kunst, Südgalerie Prinzregentstr. 1, 80538 München Beginn: 9.10. 19 Uhr, 10.10. 10.30 Uhr
Mehr Texte von Stefan Kobel

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