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Joseph Binder. Wiener Plakatdesign: Wer kennt den Entwerfer des Meinl-Moors?

Wer kennt ihn nicht, den Meinl-Mohr? Sein Entwerfer hieß Joseph Binder (1898-1972) und war von den zwanziger Jahren bis zu seiner Emigration in die USA 1936 einer von Österreichs bedeutendsten Graphic Designern. Ein zweiter Ausstellungsteil über seine Jahre in New York soll folgen. Binder arbeitete für viele noch heute bestehende Firmen, für die er nicht bloß Plakate, sondern teilweise ganze Produktlinien gestaltete, darunter \"Bensdorp Schokolade\" oder \"Henkel-Persil Waschmittel\". Darüber hinaus war er an Werbekampagnen für die österreichische Wirtschaft und den Fremdenverkehr beteiligt, bewarb Ausstellungen, Musik und Theater. In seinen Entwürfen verstand es Binder, die Werbebotschaft durch konstruktive Reduktion in der Nachfolge der Wiener Werkstätte zu einem einprägsamen Bild zu kondensieren. Er war sich darüber im Klaren, wie visuelle Kommunikation funktioniert: die Aufmerksamkeit des Betrachters muß geweckt und die wichtigste Information kürzestmöglich vermittelt werden. Um sein Ziel zu erreichen, gestaltete er häufig extrem dynamische Kompositionen in den Grundfarben, wie das Persil-Plakat mit dem Slogan \"Überragt alles\", auf dem die Persilschachtel zum überdimensionalen schräg gestellten Wolkenkratzer mutiert. Neben Elementen wie Lifestyle oder Exotismen bediente er sich gerne seiner Begabung zu comic-artigen Bildwitzen, wie das Plakat für das Kaufhaus Jawo zeigt, dessen Schriftzug dem Betrachter aus einem Grundriß der Wiener Kärntnerstraße förmlich entgegen schießt.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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Joseph Binder. Wiener Plakatdesign
08.01 - 04.03.2001

MAK - Museum für angewandte Kunst
1010 Wien, Stubenring 5
Tel: +43 1 711 36-0, Fax: +43 1 713 10 26
Email: office@mak.at
http://www.mak.at
Öffnungszeiten: Di 10-21, Mi-So 10-18 h


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