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COKE LIGHT ART EDITION 2006 Out now!

Im Rahmen eines facettenreichen Kunst-Events wurde am 21. September in der Arena 21 und der Ovalhalle des Wiener Museumsquartiers das Ergebnis des österreichischen Kunstwettbewerbes von Coca-Cola light präsentiert:

Insgesamt 28 Einreichungen waren in der von Frau Dr. Doris Rothauer kuratierten Ausstellung an diesem Abend zu sehen " artmagazine.cc bietet Ihnen speziell einen Einblick.

Kurz rekapituliert: Durch ein erstes Kuratorenteam - Andreas Kristof / MAK, Lucas Gehrmann / Kunsthalle Wien, Vitus Weh / Quartier21 - wurden 13 zeitgenössische KünstlerInnen zum Wettbewerb eingeladen.

Von den eingelangten Beiträgen wurden von einer zweiten Jury am 19. Mai drei Entwürfe ausgewählt, dotiert mit je EUR 5.000. In einer Auflage von je 50.000 Stück ging hierauf die "Coke Light Art Edition 2006" in Produktion und ist für den Vertrieb ausschließlich in der gehobenen Gastronomie bestimmt.

Die 3 Sieger-Sujets, die bis dato unter Verschluß waren (vlnr) Udo Fon / Bad Beuys - Manfred Erjautz - Johannes Grenzfurthner / monochrom


Bad Beuys Coca-Cola light Flaschentrockner Die Colaflaschen werden nicht als bloße Bildträger für die Reproduktion eines an sich autonomen Kunstwerks verwendet, sondern die Flaschen selbst zum Kunstwerk (Multiple) gemacht. Bad Beuys greifen dafür historische Positionen der Objektkunst auf und denken diese weiter: Joseph Beuys, Marcel Duchamp und Andy Warhol. Marcel Duchamp gilt als der Erfinder des "ready made", eines Kunstwerkes also, bei dem ein alltägliches Gebrauchsobjekt durch seine Übertragung ins Museum künstlerische Aura erhält.

Manfred Erjautz WITH OUT Die Arbeit für Coca Cola nimmt die gängigen Oberflächengestaltungen von Flaschen fast gänzlich zurück. Die Coca-Cola light Flasche wird papierweiß, die erforderlichen Logos und Schriftzüge werden auf ein Minimum reduziert und knapp auf die Verschlusskapsel gedruckt. Im unteren Bereich der Flasche liegen die Werkdaten - als "literarischer Bodensatz". Der Konsument kann auf dieser weißen Flasche selbst gestalterisch aktiv werden und so in ein sonst nicht betretbares Territorium eingreifen - ein kleiner öffentlicher Raum wird geschaffen.

Tina Frank Konzept Coca Cola light Gemäß dem Motto "Mut und Individualität" wählte Tina Frank eine abstrakte Bildsprache, die die Welt der Gefühle beschreiben soll. Den Mut etwa, Angst zu überwinden, nach vorne zu schauen, Grenzen zu überwinden, sogar Systeme zu verändern.

Hilde Fuchs Me & myself Der Produktionsvorgang einer Folie auf der Flasche " einer sogenannten Schrumpffolie, die als "sleeve" übergezogen wird -, wurde quasi vorweggenommen, verdoppelt durch den Entwurf einer Folie. Durch die Reproduktion dieser Folie auf die Schrumpffolie erfolgt eine starke Verkleinerung der Vorlage, die den Effekt einer Polsterfolie mit Bildmotiven erwecken soll: Die Portraits einzelner junger Menschen symbolisieren den Willen zum Individualcharakter, aber auch zum permanenten Dialog mit sich selbst.

Clemes Fürtler Das Netzwerk der Straßen ist das größte Gebäude der Menschheit. Straßen sind nicht nur Verbindungen zwischen zwei Orten, sondern sie beeinflussen das Bild unserer Welt. Eine Verkehrswelt, die unser Leben dominiert, unseren Lifestyle, und in der jeder seine eigene Geschwindigkeit, seine eigene Form von Mobilität finden muss " und damit einen Teil seiner Individualität. Clemens Fürtler findet seine Bildsprache dazu.

Oliver Hangl "cdef gahc light", 2006 Ein spielerischer Ansatz: Die Coca-Cola Flasche trägt eine Klaviatur, die zwei Oktaven umfassende Töne anzeigt. Durch die Transparenz der hinter der Klaviatur liegenden Fläche wird nicht nur die jeweilige Füllmenge der Flasche sichtbar, sondern die Flasche selbst zum Instrument, mit dem Flaschenhals als Mundstück: Sobald man hinein bläst, erzeugt man - je nach ausgetrunkener Menge - unterschiedliche Töne. Der Konsument wird zuerst zum Trinken und dann zum Spielen aufgefordert: "Drink and Blow!"

Susi Jirkuff Der Aneignungsprozess läuft über die Zeichnung, sie ist ein sich Hineinbewegen ins Bild, in einen Raum, in eine Identität. Mit ihren gegenständlichen Zeichnungen einer Coca Cola Flasche verdoppelt Susi Jirkuff das Motiv " und damit das Thema. Die Coca Cola Flasche bleibt eine Coca Cola Flasche, die Identität der Marke bleibt gewahrt. Dennoch zeichnet sich die Flasche durch eine individuelle Identität und Subjektivität aus.Bildsprache dazu.

Ronald Kodritsch Flaschengeister Ronald Kodritschs poppige, lässige, lustige Flaschengeister erwecken spontane Sympathie. Mit schwungvollem Strich scheint er sie zum Leben erwecken zu wollen, als Beschützer ihrer Flaschenbesitzer. Denn Flaschengeister sind " zumindest im Märchen " gute Geister: einmal befreit, erfüllen sie bereitwillig alle Wünsche.

Lena Kvadrat CCL-LKW-06 Der quasi als "zweite Haut" auf die Produktoberfläche applizierte überdimensionale Fingerabdruck der Künstlerin reflektiert in ironischer Weise die vom Getränkehersteller intendierte Wertsteigerung durch Schaffung einer folienbedruckten "limited art edition". Als archaische Signatur seit jeher Garant für originäre Urheberschaft, gewinnt der hier im blow up-Verfahren zum Dekor verfremdete Fingerprint im Kontext zeitgenössischer Kontrolltechnologien einen Aspekt künstlerischer Authentizität.

Jan Lauth Mut und Individualität äußern sich für Jan Lauth in politischem Engagement, in einer bewussten Haltung zu unserer Sexualität und zur Geschlechterfrage, sowie im Wechselspiel zwischen verschiedenen kulturellen Codes, im Hinterfragen von gesellschaftlichen Phänomenen und deren Betrachten von mehreren Seiten. - Mehrschichtiges Denken ist Grundlage für Toleranz und konstruktive Kritik. Dem verleiht Jan Lauth Ausdruck durch ein fünfschichtiges Bildkonzept.

monochrom KEINER HILFT KEINEM von Lord Jim Loge powered by monochrom 2005 erwarb monochrom sämtliche Marken- und Nutzungsrechte der Lord Jim Loge, eine von den Künstlern Jörg Schlick, Martin Kippenberger, Wolfgang Bauer und Albert Oehlen Anfang der 90er Jahre gegründete Künstlervereinigung.Durch die internationale Anerkennung hat die Lord Jim Loge rasch einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Vor allem das Logo der Loge, ein Symbol aus Sonne, Busen und Hammer, hat einen besonderen Stellenwert. Das dezidierte Ziel, das Logo "bekannter zu machen als Coca Cola" wurde nie erreicht " hier jedoch eine Annäherung geschaffen.

Michael Pisk 3 Werkzyklen des Künstlers werden sichtbar, die alle mit dem Effekt des "Aufbrechens" und "Spuren-Hinterlassens" spielen. I. Glas-Kraqueluren II. Spurenbild III. Cracks haptisch

Ingrid Pröller Die Wahl eines Inline-Skaters als Sujet entspringt der Überlegung, ein für die spezifische Qualität des Getränkes und dessen Zielgruppe passendes Leitmotiv zu finden. Jugendlichkeit, Sportlichkeit und Leichtigkeit sind zentrale Assoziationen dieses Motivs, mit denen sich auch Coca Cola Konsumenten identifizieren können und wollen.

Die 13 zum Wettbewerb geladenen Künstler: Bad Beuys Manfred Erjautz Tina Frank Hilde Fuchs Clemens Fürtler Oliver Hangl Susi Jirkuff Ronald Kodritsch Lena Kvadrat Jan Lauth monochrom Michael Pisk Ingrid Pröller
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