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Ich Tarzan - Du Felix Austria?: \"Keine Angst vor roten Lippen\"

Im sarkastischen Ausstellungstitel \Ich Tarzan - Du Felix Austria?\ gelangt bereits pointiert ein Befremden gegenüber jeglichem Patriotismus in der Kunst zum Ausdruck. Kurator Günther Holler-Schuster will mit seiner international besetzten Sommershow Kritik an Kulturrassismen üben. Dort wo die Politik ausläßt, soll die Kunst als moralische und ethische Instanz einspringen. Die Gegenwartskunst ist längst kein autonomer Bereich mehr, sondern wird durch verschiedene Phänomene der Popkultur beeinflußt. Was immer wieder unter dem Begriff \Crossover\ gehandelt wird, beginnt sich mittlerweile als eigene Nische zu etablieren. Diesem spannenden Strukturwandel im österreichischen Kunstbetrieb werden in der Ausstellung britische, amerikanische, französische und japanische KünstlerInnen gegenübergestellt. Die Bildserie \Keine Angst vor roten Lippen\ von Christoph Schmidberger signalisiert eine Glücksverheißung, die unvorhergesehen in Katastrophensituationen umkippt. Diffus wirkende Inhalte über Jugendkult, sexuelle Konflikte und alltägliche Machtkämpfe lassen unter einer romantischen Verklärung sozialkritische Analysen durchblicken. Wie sich die Politik Strategien der Unterhaltungsindustrie aneignet, dechiffriert die britische KünstlerInnengruppe \Art in Ruins\. Daß auch die Popindustrie nicht frei von Rassismen und Sexismen ist, sondern von ethnischen Reibungen erfaßt wird, visualisieren die Werke von Jacqueline Chanton. Bösen Bubenstreichen aus Los Angeles im Stil von Mike Kelley und Paul McCarthy begegnen wir in den subversiven Videos von Cameron Jamie. Für Diskussion sorgt allerdings ein Werk, das nicht in seiner Originalfassung ausgestellt werden durfte. Michael Gumholds Drahtinstallation \Prinzipiell geht es mir doch nur darum, einen guten Draht zu Galeristen und Kuratoren zu haben\ ist auf \Prinzipiell geht es mir gut\ geschrumpft - Geschichten aus denen Kunstskandälchen sind. Obwohl sich Theoretiker wie Anthony Davies über die verschiedendsten Marketingstrategien von KünstlerInnen den Kopf zerbrechen und den Begriff des \Cultural Brokers\ kreiren.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Ich Tarzan - Du Felix Austria?
25.06 - 10.08.2001

Christine König Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1a
Tel: +43-1-585 74 74, Fax: +43-1-585 74 74-24
Email: office@christinekoeniggalerie.at
http://www.christinekoeniggalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa 12-16h


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