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Jubiläum bei Ketterer

Für die 300. Auktion hat sich Ketterer eine offensichtlich deutsche Sammlung Zeitgenössischer Kunst gesichert, die bis in jünste Zeit zusammengetragen wurde. Der gesonderte Katalog umfasst 75 Lose und versammelt ohne echte Highlights vieles, was Rang und Namen in der Nachkriegskunst hat. Es fällt auf, dass auch vor kurzem erworbene Werke darunter sind, etwa Martin Kippenbergers 1995 entstandenes Gemälde mit dem typisch holprig-launigen Titel "Die Qualle im Weltmeer segelt, es ist Quatsch wenn man im Wasser vögelt" (Lot 40/Taxe 30-40.000 Euro), das erst im Dezember 2004 bei Lempertz für 32.000 Euro zugeschlagen wurde. Zu den Highlights der Kollektion gehören die "Reclining figure: flint" (Lot 46/Taxe 50-80.000 Euro) von Henry Moore aus einer 9er-Auflage und ein etwas dunkel geratenes frühes Gemälde von Neo Rauch mit dem eingeschriebenen Titel "Der Kreis" (Lot 54/Taxe 18-28.000 Euro). Im regulären Katalog wird es dann hochkarätiger. Das Toplos stammt von Georg Baselitz, dessen "Metametrie" (Lot 124) 250.000 bis 300.000 Euro kosten soll. Interessanter ist jedoch das zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit changierende Diptychon "Durchschnittene Baumstämme" von Markus Lüpertz (Lot 134/Taxe 100-150.000 Euro) aus den Jahren 1968/69, das der Vorbesitzer direkt beim Künstler erworben hat. Beim Informel gefällt Fritz Winters prächtige "Große Komposition vor Blau" (Lot115/Taxe 70-90.000 Euro) von 1953 besser als Emil Schumachers recht spätes "Lamatan" (lot 149), das den stolzen Preis von 100.000 bis 150.000 Euro bringen soll. Die klassische Moderne fährt mit Wilhelm Lehmbrucks Gipsbüste "Kopf der Großen Sinnenden" (Lot 348) ein echtes Rarum auf, das mit 250.000 bis 350.000 Euro zudem deutlich preiswerter angesetzt als ein weiterer Lebzeitguss des Künstlers bei Hasuwedell & Note - dort handelt es sich allerdings um die Terracotta-"Büste der Knieenden". Auktion: 2. Juni 2006,16.30 Uhr Opernsaal 8seasons, Maximilianstr. 2, 80539 München
Mehr Texte von Stefan Kobel

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