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Wien erhält neues Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus
"QUE(E)R" wird ab dem Frühsommer 2007 auf dem Morzinplatz am Rand des 1. Bezirks in einer Breite von fast 20 Metern zu lesen sein.
Der international geläufige Begriff für die vielschichtige Community der Schwulen, Lesben und Transgender/Transvestiten steht dabei für eine Opfergruppe des nationalsozialistischen Terrors, die in Österreich bis heute vergessen, verdrängt und bis heute kriminalisiert wurde: die Homosexuellen.
Ausgewählt wurde der Entwurf für das Mahnmal der heute, am 15. Mai 2006 erstmals präsentiert wurde, aus den Einreichungen eines geladenen Wettbewerbs, der im Rahmen der Initiative "Kunst im öffentlichen Raum Wien" vom Wissenschaftszentrum Wien veranstaltet wurde. Neben dem Siegerprojekt des 1948 geborenen Österreichers Hans Kupelwieser, hatten dabei noch AA Bronson (CAN),
Tom Burr (USA), Michael Elmgreen & Ingar Dragset (DK/N), Ines Doujak (A), Matt Mullican (USA) und Ann-Sofi Sidén (S) Gestaltungsvorschläge für das neue Mahnmal entwickelt.
Für die Jury, der neben den ständigen Mitgliedern des Künstleriscchen Beirates (Berthold Ecker, Silvia Eiblmayr, Brigitte Huck, Edelbert Köb, Wolfgang Kos, Roland Schöny) von Kunst im öffentlichen Raum Wien auch VertreterInnen von lesbisch-schwulen Einrichtungen in Wien angehörten, setzt Hans Kupelwiesers Entwurf die vielschichtige Problematik des Gedenkens aber auch heutige Themen des lesbisch-schwulen Lebens in Wien am überzeugendsten um.
Eingebettet wird der Schriftzug QUE(E)R in ein seichtes, 20x20 Meter großes Becken mit rosa gefärbtem Wasser sein, aus dem die Schrift nur wenige Zentimeter herausragt. Kupelwieser schafft mit seiner Wasser-Skulptur nicht nur einen innerstädtischen Begegnungsort, sondern auch ein intelligentes Zeichen für die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden und alternativen Lebenskonzepten.
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