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Die Gewalt ist der Rand aller Dinge - Subjektverhältnisse, politische Militanz und künstlerische Vorgehensweisen: 19 + 1 Positionen zu Kunst und Militanz

Wer seine Augen nicht verschließt, der begegnet der Gewalt täglich. Auch stehen in unserer hierarchisch strukturierten Gesellschaft Machtstrategien an der Tagesordnung. Laut Alice Creischer, die gemeinsam mit Andreas Siekmann Gewalt ist der Rand aller Dinge kuratierte, beweist die Generali Foundation Zivilcourage, indem sie diese Ausstellung ermöglichte. Dass dieser Aneignungsprozess auch statussymbolisch gedeutet werden könnte und einen Imagetransfer bewirkt, bleibt ausgeklammert. Der kontroversiellen Diskussion zur Übertragung von politischen Aktivismen in Kunstinstitutionen begegnen Alice Creischer und Andreas Siekmann durch eine theatralische Inszenierung. Dabei reiben sie an der Politur des Kapitalismus ohne ein ausformuliertes, durchkonstruiertes Konzept zu bieten, als ob es ganz ohne Theorien ginge. Zunächst wird durch eine Reihe von künstlerischen Positionen, wie sie Gérard Fromanger, Yvonne Rainer, Linda Bilda, Klaus Weber, Thomas Klipper, Katja Eydel oder Kollektive wie Ultra-red, Theoretisches Fernsehen realisierten, vorgeführt, wie sich politische Kunst in ihrer ästhetischen Praxis artikuliert. Historische Arbeiten der Pariser Commune oder die Piktogramme von Gerd Arntz zur Darstellung gesellschaftlicher Machtverhältnisse werden auf ihre Relevanz für die Gegenwart untersucht. Gérard Fromanger, der in der politischen Bewegung in Frankreich der 68er Jahre eine wichtige Rolle spielte, behandelte in seinen Bildern sozialkritisch den gesellschaftlichen Status von ImmigrantInnen. Ins Blickfeld rückt, was wir ohnehin längst wissen, dass die bürgerlichen Rechte nicht für alle gelten. Yvonne Rainer thematisiert durch ihren Film Journey from Berlin/1971, wie Machtverhältnisse sich auf persönliche Lebensumstände auswirken. Die Unschärfe in der Mischung aus künstlerischen und politischen Intentionen erschwert es in der Ausstellungen einen roten Faden zu finden. Fließend geht hier die Kunst des Intervenierens ins Feld des Experimentierens über.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Die Gewalt ist der Rand aller Dinge - Subjektverhältnisse, politische Militanz und künstlerische Vorgehensweisen
17.01 - 21.04.2002

Generali Foundation
1040 Wien, Wiedner Hauptstrasse 15
Tel: +43 1 504 98 80, Fax: +43 1 504 98 83
Email:
http://foundation.generali.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18, Do 11-20, Sa, So 11-16h


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