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Ihr artmagazine KunstNEWSletter 10 04 2006

 
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Inhalt: glosse | kritik | kunstmarkt | kunstmessen | architektur | vernissagen Liebe Freundinnen und Freunde des artmagazine, Suchen Sie nicht! Das Suchen von Ostereiern stellen wir Ihnen selbstverständlich frei, für die beste Kunstinformation und Kritik sind Sie aber bei uns an der richtigen Adresse. Geniessen Sie die Feiertage und unsere für Sie hier zusammengestellten Artikel. Wechseln Sie mal die Seite! Diesmal bekommen Sie die Gelegenheit, in einem der ARTelier Hotels selbst künstlerisch aktiv zu werden: Im imposanten Dachsteingebiet können Sie vom Hotel Lärchenhof aus die Gegend erkunden und einmal selbst zum Pinsel greifen! Wir verlosen
2 Nächte für 2 Personen im Doppelzimmer im Hotel Lärchenhof inkl. Halbpension und einen persönlichen Mal-Schnupperkurs mit Isabella Siller in Europas höchst gelegenem Künstler-Atelier am Dachstein-Gletscher in 2.700 Meter Höhe!
Teilnahmemail an newsletter@artmagazine.cc mit dem Kennwort: ARTelier Hotels. Bitte geben Sie Namen und Adresse an! Wir wünschen viel Freude beim Lesen des KunstNEWSletters! Werner Rodlauer Top Ten, warum nicht - Rainer Metzger Es globalisiert sich - Manfred M. Lang
Leopold Museum, Wien: Alfons Walde: Bizz mit Kitz - Daniela Gregori Galerie Schafschetzy, Graz: Ona B. - cut out secrets / secret cut: Mehr Fragen als Lösungen - Nora Theiss Galerie 3 Renate Freimüller, Klagenfurt: Spring: Erfrischend unkonventionell - Silvie Aigner Kunsthalle Wien project space, Wien: Tania Bruguera - Portraits: Ergriffenheit und Repression - Jens Kastner Kunsthistorisches Museum, Wien: Europa ohne Grenzen: Demarkationslinien - Nina Schedlmayer IG Bildende Kunst, Wien: Missbrauch, Bilder davon: Out of Friedrichshof - Nina Schedlmayer Galerie Georg Kargl, Wien: I still love the 20th century: Ganz gleich, ganz anders - Rainer Metzger Galerie Krobath Wimmer, Wien: Otto Zitko: Immer in Bewegung - Bärbel Vischer Westlicht. Schauplatz für Fotografie, Wien: Stefan Kruckenhauser: Ein Bild wird...: Mann, eine Piste herabwedelnd - Iris Meder Don Giovanni 1 Spätestens seit dem "Don Giovanni"-Spektakel, das die Salzburger Festspiele vor zwei Jahren in Szene setzten und Anna Netrebko damit berühmt machten, ist eine gewisse Verbindung bemerkbar zwischen dem bestraften Lüstling und der Gegenwartskunst. Die Anleihen bei den Damen-Defilees Vanessa Beecrofts jedenfalls waren damals mit Händen zu greifen, und in der Tat gaben die halbnackt aufgreihten Komparsinnen ein schönes Bild ab für Leporellos Liste und die tausenderlei Affären, die darin verzeichnet sind. Nun hat die Kunsthalle Wien den Gedanken weitergesponnen und fragt nach der Karriere des Liderlings, der hier wieder "Don Juan" heisst, in den Videoproduktionen der zeitgenössischen Kunst. Liebe, Verführung, Flucht, Amoralismus, Todessehnsucht, Rache heissen die sechs Abteilungen, in denen der Galan sein ruchloses Spiel spielt, und es ist genauso existenziell gemeint, wie es sich liest. Dass das Ganze etwas mit Künstlichkeit, Rollenbewusstsein, Inszenierung, Performance zu tun hat, kommt weniger zum Tragen. Und über allem wallt die Amadeus`sche Musik. Wehe den Jubilaren.  
Galerie Ernst Hilger, Dorotheergasse 5, 1010 Wien Alfred Hrdlicka - bis 25.04.2006 Hilger Contemporary, Dorotheergasse 5, 1010 Wien Markus Wetzel - bis 29.04.2006 Siemens_ArtLab, Dorotheergasse 12, 1010 Wien Damir Stojnic - bis 29.04.2006
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Markus Wetzel
Don Giovanni 2 Dass Mozart und sein Librettist da Ponte die Chose nicht ganz so zeigefingerzeigend gemeint haben und die Moral von der Geschicht nicht in der seltsamen Totentanzerei endet, zu der der steinerne Gast bittet, gehört mittlerweile zum Bild des Genius. Dafür ist der statuarische Auftritt dann doch zu zitathaft, zumal er eingeleitet wird von Don Giovannis Abendessen und der Tafelmusik dazu, die drei zeitgenössische Stücke Revue passieren lässt, darunter in einem wunderbaren Akt der Selbstaneignung ein Motiv aus dem Figaro. Was die Statue mit Don Giovanni anstellt, folgt, so ließe sich sagen, dem Topos des Bildes im Bild und damit einer durchaus modernen Idee der Selbstthematisierung. André Gide hat eine solche Idee mit dem schönen Begriff der "Mise-en-abyme" in Verbindung gebracht, und genau das macht der steinerne Gast mit seinem Gastgeber: Er schiebt ihn, nichts anderes heisst "abyme", an den Abgrund. Und hier lauert weniger der Untergang als der Rahmen, der das Bild von dem abgrenzt, was es nicht ist. Dorotheum und Wiener Kunst Auktionen, Wien: Mit Kauffreude in die Sommersaison - Olga Kronsteiner Residenz - Messe für Kunst und Antiquitäten, Salzburg: Guter Auftakt - Olga Kronsteiner VIENNAFAIR 2006, Wien: Alles Walzer - Bärbel Vischer
Architekturzentrum Wien: Der unbekannte Loos: Walter - Paraiso Latinoamericano: Los Loosos - Iris Meder Don Giovanni 3 Im Jahr 1798, elf Jahre nach der Uraufführung von Mozarts Oper, gab Goethe bei seinem Haus- und Hofmaler Friedrich Bury eine spezielle Version von Kopie in Auftrag. Tizians "Himmlische und irdische Liebe" sollte per Nachbildung in das geheimrätliche Haus einziehen, doch fand dabei das traute Stelldichein einer unbekleideten und einer mit Stoff behängten Schönen, wie es der vorbildhafte Venezianer arrangiert hatte, sein brüskes Ende. Bury verengte nämlich das Quer- zum Hochformat und räumte eine der beiden Damen einfach weg. So blieb allein die Nackte übrig und konnte nun ganz auf Unschuld machen: Die Gesellschaft der Angezogenen hätte sie dagegen als ausgezogen bloßgestellt. Für solcherlei schlechte Manieren war die Liegenschaft am - ausgerechnet - Frauenplan zu offiziell. Wie so vieles ändert sich im 18. Jahrhundert auch der Zugang zum nicht verhüllten Körper. Der ebenso verspielte wie naive Einklang mit sich selbst, den die Rokoko-Kokotten eines Francois Boucher zelebrieren, steht am Anfang dieser speziellen Veränderung. An deren Ende stehen der Marquis de Sade und die Entdeckung einer Pornografie, die nicht mehr Dissidenz ist und sich gemeinsam mit politisch oder religiös Prekärem auf dem Index findet, sondern jene Pornografie, bei der das Fleisch Selbstzweck und das Begehren sexuell geworden sind. Es ist genau jene Zeit, die Mozart am Werk sieht, seine Opern im Allgemeinen und seinen Haupt- und Staatslibertin Don Giovanni im Speziellen, seine Koprophilie nicht minder und die kleinen Fluchten in die kleinen Tode, die er in die Liebhaber immer noch erröten machenden Briefen beschwört. Wie de Sade es vorexerziert in seinem Verlies: Sexualität findet seither vor allem im Kopf statt.
Tagestipps zu Ausstellungen und Veranstaltungen finden Sie täglich auf www.artmagazine.cc
Hans Staudacher, "Herzlichst" Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm Ausschnitt Galerie Judith Walker
Vernissagen vom 10. bis 24. April 2006 auf einen Blick KÄRNTEN Kunstraum Lakeside Klagenfurt Ernst Logar - Non Public Spaces 20.04.2006 19:00 21.04.2006 - 07.05.2006 Galerie Judith Walker Schloß Ebenau Weizelsdorf Hans Staudacher 23.04.2006 11:00 28.04.2006 - 30.05.2006 NIEDERÖSTERREICH
Peter Mairinger, "Sinnsehnsucht", Acryl/Leinwand LOISIUM, Langenlois
Peter Proksch, Die Luft, Gouache, Acryl auf Karton, 14 x 20 cm, 2002 Museum im Minoritenkloster Tulln
  Museum im Minoritenkloster Tulln Mythen: Heide Proksch - Tapisserien / Peter Proksch - Malerei & Grafik 21.04.2006 19:00 22.04.2006 - 02.07.2006 LOISIUM Langenlois Peter Mairinger - SinnSehnSucht 22.04.2006 18:00 23.04.2006 - 04.06.2006 Blau-Gelbe-Galerie Weistrach Flower Power 23.04.2006 10:30 24.04.2006 - 21.05.2006 OBERÖSTERREICH
Hermann Nitsch, o.T., 1995 Acryl, Blut auf Leinwand Galerie 422
Galerie 422 Margund Lössl Gmunden Hermann Nitsch, Erika Schmied - Malerei, Fotografie 14.04.2006 19:30 15.04.2006 - 21.05.2006 Galerie am Stein Schärding am Inn Pia Mühlbauer - Zeichnungen aus Finnland 21.04.2006 20:00 22.04.2006 - 08.07.2006 Photomuseum Bad Ischl Kaiserin Elisabeth und ihre Kinder 21.04.2006 19:30 22.04.2006 - 02.07.2006 OÖ Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian Hinterglasbilder - einst und heute 23.04.2006 11:00 24.04.2006 - 29.10.2006 Landeskulturzentrum Ursulinenhof Linz Elfriede Ruprecht-Porod - Inselflug 24.04.2006 19:00 25.04.2006 - 24.05.2006 SALZBURG
Andy Warhol, Fish Silkscreen on wallpaper 118 x 76,2, 1983, Unique artmosphere Salzburg
Rudolf Budja Galerie artmosphere Salzburg Andy Warhol - Unikate auf Leinwand 11.04.2006 18:00 12.04.2006 - 10.06.2006 Galerie der Stadt Salzburg im Mirabellgarten Erich Schobesberger - Schobesberger vs Mozart - Painting, Print, Collage 13.04.2006 19:00 14.04.2006 - 05.05.2006 Koje 38 Salzburg Don´t look back: Ruth Weismann 15.04.2006 19:00 15.04.2006 - 21.04.2006 Säulenhalle im Alten Rathaus Salzburg Eduard Böhlers - Zum 100. Geburtstag 19.04.2006 19:00 20.04.2006 - 05.05.2006 Koje 38 Salzburg Don´t look back: Rea Mühltau 22.04.2006 19:00 22.04.2006 - 28.04.2006 STEIERMARK Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum Graz Grete Yppen - Malerei und Grafik 1955-1995 21.04.2006 18:00 22.04.2006 - 05.06.2006 Neue Galerie Studio Graz Klaus Mosettig - Holzplastik 21.04.2006 18:00 22.04.2006 - 05.06.2006 TIROL Kunstpavillon Innsbruck Falko Purner - Shutka 12.04.2006 19:00 13.04.2006 - 03.06.2006 Galerie Sandhofer Innsbruck Monika Brazewicz-Dosiolko, Magda Dukaczewska, Jarek Puczel - Drei Seiten der Leinwand 20.04.2006 19:30 21.04.2006 - 31.05.2006 VORARLBERG Kunsthaus Bregenz Gelitin - Chinese Synthese Leberkäse 11.04.2006 18:00 12.04.2006 - 28.05.2006
Nin Brudermann, Reina de la Noche, from project NASD Projekt Fledermaus, 2004 Kunst Raum Dornbirn
Kunst Raum Dornbirn ZERSTÖRTE WELTEN und die Utopie der Rekonstruktion 20.04.2006 20:00 21.04.2006 - 25.06.2006 WIEN KunstSchauRaum Splitter Art Eric Kressnig - react view 10.04.2006 19:00 11.04.2006 - 10.05.2006 Thomas K. Lang Gallery Markus Krottendorfer - Hotel Rossija 11.04.2006 19:00 12.04.2006 - 02.06.2006
Florence Lehmann Galerie V&V
auto mehr nicht 13.04.2006 19:00 13.04.2006 - 03.05.2006 Westlicht. Schauplatz für Fotografie Mario Schmolka - INTENSE 19.04.2006 14:00 19.04.2006 - 30.04.2006 Galerie am Karmelitermarkt Hommage an Adele 19.04.2006 19:00 20.04.2006 - 27.05.2006 Galerie V&V Florence Lehmann - généa-logique 20.04.2006 18:00 21.04.2006 - 03.06.2006
Gleichung Kohle, Acryl / Leinwand, 80 x 80 cm 2006; Courtesy Gerlinde Thuma Foto: Thuma
Galerie Village Bernhard Sonnberger - Monewments 20.04.2006 19:00 21.04.2006 - 15.05.2006 Designforum Quartier 21 tv-design.at 20.04.2006 19:00 21.04.2006 - 19.05.2006 Galerie im Denkraum Gerlinde Thuma - anhand 1:1 21.04.2005 19.00 22.04.2006 - 19.05.2006   Don Giovanni 4 Warum verbindet man Mozarts Oper eigentlich so unmittelbar mit Venedig? Der Stoff ist eindeutig spanisch, der Schauplatz ebenso, und dass der Titelheld laut Leporellos Liste zwar 640 Eroberungen in Italien, aber dennoch mehr als tausend, nämlich exakt "mille e tre", in Iberien auf dem Gewissen hat, spricht auch nicht unbedingt für die Lagunenstadt. Aber dennoch Venedig. Liegt es am Librettisten Lorenzo da Ponte, dessen Name allein an viel Wasser denken läßt? Liegt es, für diejenigen, die es wissen, an der Personifikation schlechthin des venezianischen Jahrhunderts, an Giacomo Casanova, der angeblich Hand an das Libretto legte, als er kurz vor der Uraufführung des "Don Giovanni" in Prag war? Liegt es an Joseph Loseys in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgter und sehr populär gewordener Verfilmung, die das Ambiente in und an den Villen Andrea Palladios beschwört? Am wahrscheinlichsten liegt es eben am Prinzip Libertinage. Die "Oper aller Opern", wie E.T.A. Hoffmann sie nannte, läßt die Figur des Materialisten, Zynikers und von allen Hormonen der Welt Getriebenen in Klimax und Katastrophe enden. Ungebunden ebenso wie gehetzt, umstellt von der ganzen Welt und sich selbst in aller prekären Existenz genug, ist Don Giovanni im Persönlichen, was Venedig im 18. Jahrhundert als Gemeinwesen war: ein Ort der Vergnügungen und Ausschweifungen und, als gäbe es in der Historie eine Moral wie es sie in den Geschichten gibt, ein Ort des Todgeweihten. Don Giovanni hat in seinem Stück ja einen notorischen Gegenspieler, und es ist nicht der steinerne Gast. Vielmehr ist es Don Ottavio, Donna Annas Begleiter und sehr platonischer Gelieter. Don Ottavio ist nicht sehr erotisch, er ist ein Bürokrat, er hat das Gesetz hinter sich, und man stellt ihn sich eher klein und schwitzig vor. Er ist für Don Giovanni genau das, was Napoleon für Venedig sein wird. Ihresgleichen gehört die Zukunft. Der Ball wird dann beendet sein.
Der nächste KunstNEWSletter erscheint am 24.04.2006 ********** Der KUNST NEWSletter ist ein Service von artmagazine.cc in Kooperation mit dem KunstNET Österreich *********** Wenn Sie den KUNST NEWSletter abbestellen möchten schicken Sie bitte ein E-Mail mit UNSUBSCRIBE in der Titelzeile an newsletter@artmagazine.cc *********** www.artmagazine.cc - Ihre online Kunstzeitung www.kunstnet.at - das Galeriennetzwerk
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