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CUBES - 4 Raumexperimente zur Gedankenerfrischung: In Cubes gebündelt

Denken ist zwar manchmal Glückssache, meist aber ein sehr komplexer Vorgang. Architekturstudenten des Instituts für Raumgestaltung und Entwerfen der TU Wien fassten das Phänomen in kompakte Kuben. Auch räumliches Denken beginnt beim Wort, unter den Entwürfen finden sich u.a. Abstiege, clouds, connections, Chakren, den Aufstieg zur 3-D-Real-Präsentation im Zumtobel-Staff-Lichtforum schafften nur vier. Dem Denkprozess lässt sich auch architektonisch nur bewegt beikommen, also ran oder rein in die cubes. Künstliche Reizüberflutung hatten Gerd Hammerl, Nefeli Antoniadi, Erik Torvald Ersson, Niels Zander und Martin Koller bei ihrem "mindblaster" im Sinn: 250 m dicht verschlungene Drainagerohre winden sich wirr durch den zellophanumwickelten Kubus, aus dem grelles Stroboskoplicht fetzt: mit Lautsprechern und Leuchtröhren gefüllt, teils durchlöchert, geben die Rohre auch sounds von sich. Doch Denken ist flexibel: auf Tuchfühlung mit den kollabierenden Gehirnwindungen geben sie nach, das Chaos lichtet sich zur freien Mitte, um sich im Guestbook in Worte fassen zu lassen. Solchermaßen gebündelt findet es sich täglich in der Zeitung, die Nikolaus Waltl im "papernews-informtionsträger" zu Stapeln gebündelt zur wortgewaltigen Kubatur von 2,6m x 2,6m x 2 m stapelte. 7 Tonnen Informationsgewicht warten darauf, stückweise von Freidenkern abgetragen und in neue Formen gebracht zu werden, auf dass das Denken frei wie der Raum fließe. Der Ur-Kubus ist schon ordentlich demontiert. Kreuz und quer spannten Jürgen Pekovits, Barbara Karner, Bernhard Eder und Doris Grosstessner-Hain Seile zum "Gedankennetz". Weil Hirngespinster am besten im Dunkeln gespenstern, wurde der Cube mit elastischem, schwarzen Stoff umhüllt, an dem die Seile befestigt sind. Ein Schlitz mit Reißverschluss führt zu den Gedankensträngen, die ihre Fäden ziehen. Sie lassen sich begreifen, beklettern und verformen, geben nach und halten doch. Gedanken spinnen macht Spaß und erhellt: innen leuchtet es. Ins Dunkel der Denkblockade führt die "gefühlsbe.weg.ung" von SonHyang Kim, Mariam Djalili, Rainer Hammermüller, Yong Gil Hwang und Ji Song Ri. Doch wer erst einmal die extrem steile, nachtschwarze, enge Einstiegsrampe mit Schwung und allen vieren genommen hat, darf kurz durch- und dann freudig entspannt aufatmen: eine hell erleuchtete Rutsche beschleunigt den Weg hinaus ins Freie. Die richtige Idee denkt sich von selbst, ein erhebendes Gefühl. Blockierten workaholiks ans Herz zu legen, allen anderen auch.
Mehr Texte von Isabella Marboe

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CUBES - 4 Raumexperimente zur Gedankenerfrischung
15.03 - 06.04.2006

Zumtobel Staff Lichtforum
1010 Wien, Jasomirgottstraße 3-5
Email: hbickel@supra.net
http://www.zumtobelstaff.co.at


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