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Jean-Marc Bustamante: Komplexe Schichtungen

Jean Marc Bustamante gehört neben Daniel Buren und Pierre Huyghe, die ebenfalls schon im Kunsthaus Bregenz zu sehen waren, zu den bekanntesten französischen Künstlerpersönlichkeiten. Der 1952 in Toulouse geborene und in Paris lebende Künstler zeigt im Kunsthaus Bregenz eine lange konzipierte Schau, die eigens für das Haus am Bodensee geschaffen, eine radikale Zäsur in seinem Werk bedeutet. Hier gibt es keine Fortsetzung seiner sogenannten "Tableaux", Serien von Fotografien von Landschaften mit menschlichen Eingriffen, sondern erstmals neue Arbeiten aus Metall, Plexiglas, Glas und Farbe. Bustamante schafft großflächige Arbeiten, die in ihrer Schönheit in einer Welt voller Hässlichkeiten bestechen, wie sich Kunsthaus Direktor Eckhart Schneider ausdrückt. Im Erdgeschoß schwebt eine an einen riesigen Konferenztisch gemahnende Glasfläche ca. einen Meter über dem Boden. Die scheinbare Leichtigkeit verbirgt ein Eigengewicht von insgesamt 2000kg. Das Rosa des Glases ändert sich je nach Position des Betrachters, und dem Stand der Sonne, die ja über die Außenhaut des Kunsthauses zu jeder Tageszeit eindringt. Im ersten Stock hat Bustamante den Boden mit einem Trapez bedeckt. Eine orange Fläche wird von einem Stahlgitter überlagert, wie man es überall in modernen Baulösungen antreffen kann. Dem Franzosen ist die Arbeit mit möglichst einfachen Materialien ein besonderes Anliegen. Im zweiten Stock finden sich die rein äußerlich konventionellsten Arbeiten. Ausgeschnittenes Metall gibt einen Durchblick auf bunte Farben, ein frisches, humoriges Spiel, wie der Künstler selbst ausführt. Einige der Werke geben auch den Durchblick auf die Betonwände frei, ein ästhetischer Effekt, der die eigentümliche Verbindung dieser Werke mit dem Haus im Detail veranschaulicht. Im ritten Stockwerk dann die großformatigen Bilder, die in Diskussion mit Barnett Newmann und dem abstrakten Expressionismus entstanden sind. Diese Arbeiten, so Benedicte Burrus von der Galerie Thaddaeus Ropac, die den Künstler im Programm hat, kommen, bestimmt für öffentliche Sammlungen auf ca. 150.000 Euro. Wer sich privat einen Bustamante leisten will muß der in Paris und Salzburg ansässigen Galerie ca 40.000 Euro auf den Tisch legen.
Mehr Texte von Wolfgang Ölz

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Jean-Marc Bustamante
29.01 - 19.03.2006

Kunsthaus Bregenz
6900 Bregenz, Karl Tizian Platz
Tel: +43 5574 48 594-0, Fax: +43 5574 48 594-8
Email: kub@kunsthaus-bregenz.at
http://www.kunsthaus-bregenz.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr


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