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Inhalt: glosse | kritik | kunstmarkt | kunstmessen | visual culture | vernissagen
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Denn jeder beantwortete artmagazine-Fragebogen-2005 hat bereits gewonnen:
vergünstigten Eintritt ins Museum (LEOPOLD MUSEUM, MAK, MUMOK)
ABER: das wahre Glück wartet im Genuß eines 4 gängigen Dinner & Casino-Menüs, denn wir verlosen unter den Fragebogen-Teilnehmern
2 x 2 Gutschein-Hefte im Wert von je EUR 52,-
Einzulösen in einem der 12 Casinos Austria
So wird mit ein bißchen Glück jede Antwort purer Genuß! Einsendeschluß und Verlosung unter allen Teilnehmern ist am Donnerstag, 15. 12. 2005, 14 Uhr.
Hier gehts zum artmagazine-Fragebogen-2005
Wir wünschen viel Freude beim Lesen des KunstNEWSletters!
Werner Rodlauer
Reprivatisierung - Rainer Metzger
Lasst sie lachen. - Manfred M. Lang
Galerie Grita Insam, Wien: Pirmin Blum - Rebel without a cause: Pixelbräute in der Todeszone - Goschka Gawlik
Galerie Krinzinger, Wien: Mark Wallinger - W-E: Das Prinzip Intelligenz - Rainer Metzger
MAK, Wien: Alexander Rodtschenko - Raumkonstruktionen: Die Einbahnstraße der Utopie - Rainer Metzger
Designzone Looshaus, Wien: Adolf Loos Staatspreis Design 2005: Faltbar, Klapp-Bar, aufblasbar - Iris Meder
Füssli 1
Das Hätschelkind der Rezensenten in dieser Woche war eindeutig die Gesamtschau, die das Kunsthaus Zürich momentan Johann Heinrich Füssli ausrichtet. Und das ganz zu Recht. Nachdem er vor acht Jahren dem wilden Schweizer eine Retrospektive an der Staatsgalerie Stuttgart, an der er als Kurator tätig war, ausgerichtet hat, darf Christoph Becker, mittlerweile Chef in Zürich, nun aus dem ganz Vollen schöpfen. Das Kunsthaus besitzt fast die gesamte Grafik, und mit dem Pfund der eigenen Bestände entlockt man den Briten dann das umfängliche malerische Werk. Eben in England ist Füssli berühmt geworden, als Illustrator, Illuminator, Infiltrator zu Shakespeare und Milton, als Pictor Doctus, der den Vordenkern Szenerien entlockte, die damals die Lust am Schauder und in der Gegenwart immerhin noch den Fantasy-Geschmack hätscheln. Als Vorgänger von Harry Potter bis Heavy Metal goutiert man Füssli heute. Dabei ist er, fünf Jahre älter als Goya, der womöglich allererste Moderne.
Füssli 2
Waren das Bizarre des Einfalls und das Virtuose seiner Umsetzung Motoren des Künstlerischen spätestens seit der Renaissance, erreicht dieses Faible für das Seltsame, das Forcierte und Überdrehte mit der Moderne eben den Status einer Notwendigkeit. Und Füssli ist tatsächlich der Pionier, bei dem daraus eine Kondition wird, die Unhintergehbarkeit, dass hier das Eigenartige zum Ureigenen wird. Goethe hat in seinem Tagebuch der Schweizer Reise von 1797 einen Begriff dafür gefunden, der eine solche Haltung bis heute gültig bezeichnet. Er sprach von den "Idiosynkrasien des Gefallen, der Liebhaberey". Füssli ist tatsächlich eine der Gründerfiguren für das moderne Prinzip der Idiosynkrasie. So geht es bei Füssli ganz generell um eine Kunst, die, wie Goethe abermals im Tagebuch der Schweizer Reise und es sehr kritisch meinend schreibt, "die sinnliche Darstellung...nur als Vehikel" braucht. Es ist, die Literatur ausbeutend, eine Gedankenmalerei, und vielleicht braucht sie die Sinnlichkeit tatsächlich nur als Vehikel. Aber sie stattet sie aus mit großer Eindrücklichkeit. Etwas anderes ist dann in der Moderne sowieso nicht zu haben.
Lempertz Kunstauktionen, Köln: Zeitgenössische Kunst: Druckfehler bei Lempertz - Stefan Kobel
Lempertz Kunstauktionen, Köln: Moderne Kunst: Berühmte Dorfkirche - Stefan Kobel
Van Ham Kunstauktionen, Köln: Moderne Kunst bei Van Ham: Bronzenes Zubrot für Schokoladenfabrikanten - Stefan Kobel
Quittenbaum Kunstauktionen, München: Design bei Quittenbaum - Stefan Kobel
Kunsthandel & Auktionshaus Hassfurther, Wien: 40. Hassfurther-Auktion - Olga Kronsteiner
Kunst 05 Zürich: Der elfte Versuch - Harald Krämer
Directors Label Volumes 4-7: Pop für die Ewigkeit - Andrea Winklbauer
EU XXL film - forum and festival for european film: Das wahre Leben - Andrea Winklbauer
Füssli 3
Eines der Glanzstücke der Zürcher Schau ist das verbotene Kabinett, das Füsslis speziellen Obsessionen nachgeht. Füssli zeigt sich darin als Paradefigur jenes "Phantoms der Lust", das die Grazer Neue Galerie in einer der überzeugendsten Ausstellungen der letzten fünf Jahre 2003 zeigte. Es war seinerzeit um "Visionen des Masochismus in der Kunst" gegangen, und wenn es etwas zu nörgeln gab an der damaligen, von Peter Weibel und Christa Steinle ins Werk gesetzten Revue, dann lag es an der Orthodoxie, mit der Sacher-Masochs Publikationen als wie auch immer geistige Urheber das Gezeigten ausgewiesen worden waren. Keines der ausgestellten Stücke war also älter als die ihnen per Ausstellungskonzept zugrundegelegten Bücher, das heisst, älter als aus der Zeit um 1880. Und das war nicht richtig, denn gerade Füssli, der den Frauen Frisuren türmte, die nichts anderes sind als Fetische, der Blätter geschaffen hat, die die Kunstgeschichte in aller Schwitzigkeit nur mit "Symplegma eines Mannes mit drei Frauen" betitelt kann und die einen flotten Vierer zeigen, Füssli, bei dem, so ein anderer Titel, "vier Kurtisanen, zwei nähend an Knabenkörper beschäftigt" dargestellt sind und bei dem ein Tugendathlet gefesselt von der Decke hängt, während die Dame des Hauses ihn von der Chaiselongue aus sinnend betrachtet, diesem Füssli war in der Tat nichts Menschliches fremd.
Tagestipps zu Ausstellungen und Veranstaltungen finden Sie täglich auf www.artmagazine.cc
Vernissagen vom 28. November - 11.Dezember 2005 auf einen Blick
BURGENLAND
NN-fabrik Oslip
Carlo Pizzichini (I) & Hannes Luterbacher (CH)
04.12.2005 17:00
05.12.2005 - 09.04.2006
OBERÖSTERREICH | | Berhard Fuchs: Blauer Passat
Herzogsdorf, 2004
Farbfotografie 36,5 x 48 cm
© OÖ Landesmuseen | Christian Hutzinger
Festsaalbild 2006
© OÖ Landesmuseen |
Landesgalerie Linz am OÖ Landesmuseum Linz
August Sander und die Linzer Jahre
Bernhard Fuchs
Christian Hutzinger - Still 2, Collagen
30.11.2005 19:00
01.12.2005 - 10.01.2006 | Esra Ersen "Ich bin Türke,
bin ehrlich, bin fleißig, ...", 2005
Foto: Otto Saxinger
O.K Centrum |
O.K. Centrum für Gegenwartskunst Linz
Esra Ersen - Arbeiten 1998-2005
01.12.2005 19:00
02.12.2005 - 15.01.2006
Galerie Schloss Puchheim Attnang-Puchheim
X-mas präsenta®tion
02.12.2005 19:00
03.12.2005 - 18.12.2005
Treffpunkt Kunst Ried i.I.
Josef Brescher & Thomas Wiederkehr - dep-art-ure
07.12.2005 19:30
08.12.2005 - 24.12.2005
SALZBURG
Galerie der Stadt Salzburg im Mirabellgarten Salzburg
Eva Mazzucco
30.11.2005 19:00
01.12.2005 - 23.12.2005
Salzburger Kunstverein, Künstlerhaus Salzburg
Blick A, Blick B - Jahresausstellung 2005/06
07.12.2005 19:00
08.12.2005 - 29.01.2006
STEIERMARK
Minoriten Galerie Graz
Alois Neuhold - Wenn dir die Welt entsteint
28.11.2005 18:00
29.11.2005 - 31.01.2006 | Wolfgang Wiedner
Asyl, 2005, öl / Lw, 160x200 cm
Galerie Schafschetzy |
Galerie Schafschetzy Graz
Wolfgang Wiedner - Asyl
01.12.2005 19:00
02.12.2005 - 14.01.2006
Minoriten Galerie Graz
Günter Gutjahr - Gegrüßet seist du Maria
08.12.2005 11:00
09.12.2005 - 06.01.2006
TIROL
Galerie Angerer Schwaz/Tirol
Künstler der Galerie
02.12.2005 - 24.12.2005
Ausstellungsraum Büchsenhausen Innsbruck
Kristina Inciuraite - Zones of Exception
09.12.2005 19:00
13.12.2005 - 30.12.2005
VORARLBERG | Lois Renner, Stube
Kunstforum Montafon |
Kunstforum Montafon Schruns
Lois Renner
03.12.2005 19:00
04.12.2005 - 07.01.2006
WIEN
KunstSchauRaum Splitter Art
Ingo Nussbaumer -WA.LK.TCH.ING Chengdu
28.11.2005 19:00
29.11.2005 - 11.01.2006
Naturhistorisches Museum
Künstlersichten aus dem Nationalpark Hohe Tauern
29.11.2005 18:00
30.11.2005 - 27.02.2006
Galerie Chobot
Gerda Leopold
29.11.2005 19:00
30.11.2005 - 23.12.2005
Quartier 21
Körperschaften
29.11.2005 19:00
29.11.2005 - 30.11.2005
Jüdisches Museum Wien
Endstation Schein-Heiligenstadt, Eric Zeisls Flucht nach Hollywood
29.11.2005 19:00
30.11.2005 - 26.03.2006
MAK
UKIYO-E Reloaded, Japanische Farbholzschnitte aus der Sammlung des MAK
29.11.2005 20:00
30.11.2005 - 26.03.2006
Wien Museum Karlsplatz
Verkauft. Enteignet. Verbüchert - Wiener Liegenschaften 1938-1945
30.11.2005 11:00
01.12.2005 - 29.01.2006 | Stefan Wykydal - Gewinner des
Art Award 2005
Bauholding Strabag Kunstforum
Art Lounge im STRABAG HAUS |
nexus.art.consulting
Sofia Goscinski - X
30.11.2005 19:00
01.12.2005 - 14.01.2006
JesuitenFoyer
Jun Yang
30.11.2005 19:30
01.12.2005 - 15.12.2005
STRABAG artlounge
Stefan Wykydal - Malerei 2003 bis 2005
01.12.2005 18:30
02.12.2005 - 24.12.2005
Kunst praxis
Regula Dettwiler - Like a collection of butterflies
01.12.2005 19:00
13.01.2005 - 22.01.2005
IP.TWO Impulszentrum
Göttinnen
01.12.2005 19:00
02.12.2005 - 15.12.2005 | Gregor Neuerer
Filmstill aus: One Minute for Yourself
2005, 2:24 min., 16 mm loop
Kunst Raum Niederösterreich |
Kunst Raum Niederösterreich
Arrêté - Über die Neutralisierung der Zeit
01.12.2005 19:00
02.12.2005 - 14.01.2006
Galerie Lehner
Klassische Moderne und Klassiker der Gegenwart
01.12.2005 18:00
02.12.2005 - 17.01.2006
Galerie im Denkraum
Brigitte Sasshofer - was sich sehen lässt
02.12.2005 19:00
03.12.2005 - 07.01.2006 | Brigitte Sasshofer "was sich sehen läßt"
Galerie im Denkraum |
Galerie Studio 38
Eva Meindl - Soulstrip
02.12.2005 19:00
03.12.2005 - 10.01.2006
Kunstverlag & Galerie Wolfrum
Anna Stangl - Neue Arbeiten auf Papier, ANA - Lichtskulpturen
02.12.2005 19:00
03.12.2005 - 10.01.2006
Die kleine Galerie
Robert Schmitt - Aquarell-Preis für Amateure
02.12.2005 19:00
03.12.2005 - 20.01.2006
Galerie Exner
Josef Mikl - neue Arbeiten
03.12.2005 11:00
04.12.2005 - 09.01.2006
Quartier 21
Medientrum SHOWS - Abstracts aus synäthetischer Bildkunst
04.12.2005 19:00
05.12.2005 - 22.01.2006
Kunsthistorisches Museum
Herwig Zens - Pinturas Negras
06.12.2005 10:30
07.12.2005 - 08.01.2006
Kunstraum Palais Porcia
Heide Warlamis - Bronzezeit
06.12.2005 18:30
07.12.2005 - 05.01.2006
Flughafen AG Wien / Schwechat
Art Collectors Club des Wiener Roten Kreuzes
06.12.2005 19:00
07.12.2005 - 24.12.2005
Galerie Hubert Winter
Lei Xue
06.12.2005 19:00
07.12.2005 - 28.01.2006
Galerie Frey
Richard Jordan
06.12.2005 19:00
07.12.2005 - 11.02.2006 | José Antonio Coderch and Manuel Valls
Ugalde House, Caldetas, 1953
Foto: Francesc Català-Roca
© Arxiu Coderch, Sant Cugat del Vallèsm
Hofmobiliendepot |
Hofmobiliendepot
Der Blick der Moderne
06.12.2005 19:00
07.12.2005 - 05.03.2006
MAK
Verletzliche Beute - Spätantike und frühislamische Textilien aus Ägypten
06.12.2005 20:00
07.12.2005 - 05.06.2006
Hermesvilla
Ballnächte - Fotografien von Jakob Tuggener
07.12.2005 18:30
08.12.2005 - 12.03.2006
Künstlerhaus Wien
Josef Trattner - blind taste
07.12.2005 19:00
08.12.2005 - 11.12.2005
Albertina
Egon Schiele
07.12.2005 19:00
08.12.2005 - 19.03.2006
Kunstbuero/Kunsthalle 8
Susi Jirkuff - This is how we do
07.12.2005 19:00
09.12.2005 - 21.01.2006
Österreichische Galerie Belvedere
Lichtimpressionen - der Maler Anton Lutz
07.12.2005 19:00
08.12.2005 - 05.03.2006
Galerie Ernst Hilger
Hans Staudacher
08.12.2005 11:00
09.12.2005 - 14.01.2006
hilger contemporary
Julie Monaco "21"
08.12.2005 11:00
09.12.2005 - 14.01.2006
Siemens_artLab
Matthias Baumgartner - relatives, wife and landscapes
08.12.2005 11:00
09.12.2005 - 14.01.2006
Künstlerhaus Wien
buchkunst buchgraphik buchobjekte
10.12.2005 11:00
11.12.2005 - 08.01.2006
Kunstverlag & Galerie Wolfrum
Franziska Maderthaner - Disclose
10.12.2005 15:00
11.12.2005 - 10.01.2006
Füssli 4
Und dann ist da noch etwas, und gerade hier ist die Zürcher Ausstellung wegweisend. In einer Zeit, da die Künstler zum Lachen mehr und mehr in den Keller gehen, hatte Füssli einfach Humor. Füssli ist der Illustrator avant la lettre zu jener berühmten Sentenz von Napoleon, nach der es vom Erhabenen zum Lächerlichen nur ein kleiner Schritt ist. Es mag ja sein, dass der Meister eine melancholische Gestalt zeichnet, die vor dem drei Meter breiten Fuss einer römischen Kolossalstatue brütet, und das Ganze "der Künstler, verzweifelnd über der Größe der antiken Trümmer" nennt. Doch wenn Größe einfach Großformat bedeutet und der am Boden zerstörte Plastiker Depressionsgesten nur noch zitiert, dann steht die Ironie schon an der Ecke. Und bei dem Blatt mit der kennerschaftlichen Dame, die sich an der Laokoon-Gruppe delektiert, klopft sie dann schon auf die Schulter. Dieser Füssli trägt dick auf, und er kann überhaupt nicht genug haben vom Sublimen. Doch scheint er ganz genau zu wissen, dass der Ernst schnell in den Spaß umkippt. Und diese Lektion leider hat die Moderne, die ihm folgte, dann nicht gelernt.
Der nächste KunstNEWSletter erscheint am 12.12. 2005
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