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Strich Zeichnung Bild: Konzept Konzeptlosigkeit

Das Konzept, keines zu haben: In der Bawag Foundation führt uns Künstler-Kurator Axel Huber den Überschmäh in Sachen Kuratieren vor. Für seine Ausstellung "Strich Zeichnung Bild" hat er alle möglichen Arbeiten versammelt, die gemeinsam haben, dass sie sich "durch Unnachgiebigkeit gegenüber Trends und Moden sowie jede Form künstlerischer Entschiedenheit auszeichnen". Ach! Bisher dachten wir immer, das wären so grundsätzliche Ansprüche, die sich Künstler stellen (außer vielleicht Oswald Oberhuber). Andererseits: Während anderswo Beliebigkeit und Freunderlwirtschaft von hoch theoretischen Überlegungen kaschiert werden, gibt Huber die Subjektivität seiner Auswahl frank und frei zu - das ist schon wieder sympathisch. Nur: Was bleibt? Vor allem schräge Neuentdeckungen. Zum Beispiel die Französin Béatrice Cussol, die in ihren Aquarellen monströs-metamorphotische Frauenfiguren in surreal-rätselhafte Situationen bringt: Eine Spritze sticht in einen runden Frauenbauch - wo sich statt eines Fötus eine Teekanne befindet. Oder Trixi Groiss? Zeichnungen von tätowierten Männern und Frauen, auf deren Haut sich ein wahres Pandämonium erstreckt. Etwas bemüht originell dagegen wirken Mike Bouchets Malereien mit Cola: Da kentert ein Schiff in der hellbraunen Softdrink-Suppe, anderswo trinkt eine Ratte mit Strohhalm aus einer Lacke. Heimo Zobernigs transparentes Banner mit der Aufschrift "Blickfang/Eyecatcher", das vor der Foundation quer über die Straße gespannt ist, passt zum versponnenen Grundton der Ausstellung nicht unbedingt - ebenso wenig Olaf Metzels Sprechblase. "Anything goes" titelt der assoziationsreiche, aber wenig erhellende Katalogbeitrag programmatisch, und sein Vorwort schließt der Kurator mit dem schönen Ausruf:"Wie könnten wir denn ohne Paradoxon leben!". Zwischen diesen beiden Polen pendelt die Ausstellung. Ein wenig mehr Paradoxon, ein bisschen weniger "Anything goes" wäre jedoch auch nicht schlecht gewesen.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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Strich Zeichnung Bild
15.12.2005 - 25.02.2006

BAWAG Foundation
1040 Wien, Foundationsquartier, Wiedner Hauptstraße 15
Tel: +43 1 504 98 80 38, Fax: +43 1 504 98 80 39
Email: foundation@bawagpsk.com
http://www.bawag-foundation.at
Öffnungszeiten: Di bis So, feiertags 11 bis 18, Do bis 20 Uhr


Ihre Meinung

2 Postings in diesem Forum
hmhmhm
trashcanartyfucker | 13.02.2006 01:11 | antworten
heimo zobernig ist mit dieser arbeit mehr als überflüsig......lang-weilige arbeit..kein wunder dem fällt einfach nix mehr ein. olaf metzel zeigt dass man mit ein bisserl bohren in der wand auch noch mit fünfzig ein wenig auf hardcore machen kann (das können aber andre heute besser, ausserdem hat auch olaf metzel bessere arbeiten im gepäck). beatrice cussol, den (hier leider wenigen) kennern der franz. kunstszene bekannt, zeigt schöne schräge arbeiten, ebenso mike bouchet. was allerdings so gähnend langweilige positionen wie trixe groiss oder maria brunner da zu suchen haben???? als gäbe es in ö nicht andre jüngere interessante positionen. herr huber, da haben sie wohl nicht in allzu viele ateliers geblickt........................................
Doofe Kritik
Elfi Oberhuber | 14.02.2006 08:50 | antworten
Das Thema der Ausstellung ist die "Zeichenkunst" - das reicht. Habe lange nicht mehr eine so spannende und berührende Künstler-Kombination gesehen - die dem Zuseher tatsächlich im Innersten zu denken gibt. Ihre Kritikerin hat wahrscheinlich nicht nur Tomaten auf den Augen, sondern auch im Herzen. - Ziemlich untreffend, dafür aber präpotent, diese Analyse.

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