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Eine kleine Spende zum Gedenken

In Kärnten gibt es einen Landeshauptmann. Sie wissen eh schon, wen ich meine. Dieser Landeshauptmann, der mir ohnehin an dem Körperteil vorbeigeht, den man nicht so selbstverständlich aus seinen Schreibfinger rinnen lässt, dieser Landeshauptmann hat jetzt eine Spende bekommen. Vom Ministerrat - also somit von uns allen. Und zwar nicht etwa eine vernünftige Spende wie z.B. als Hilfe für Unwetterbetroffene oder als blödsinnige Wörtherseebühnenspende oder gar als Parteientschuldungsspende. Nein. Der Ministerrat beschloss die alljährliche - also nicht erstmalige - Spende zum "Gedenken an die Kärntner Volksabstimmung von 1920". Und dieses Gedenken über diese regionale Volksabstimmung vor 85 Jahren war dem Ministerrat und ist somit uns EUR 2,000.000,00 wert. EUR 2,000.000,00 zum Gedenken an etwas, worüber der Herr Landeshauptmann von Kärnten frei verfügen kann. Was zu bedeuten scheint, dass er über die Verwendung dieser Spende keinen Nachweis erbringen muss. Er könnte also zum Beispiel 2.000 BZÖlern je EUR 1.000,00 dafür spenden, dass sie gedenken. Er könnte auch 100 Sonntagsvormittagsaufereigedenken mit je EUR 20.000,00 bespenden. Er könnte aber auch einfach sagen, wir hier in Kärnten gedenken aufrichtig und ohne primborium - also relativ billig - der Kärntner Volksabstimmung 1920. Aber er wird`s nicht tun - vielleicht wird er nicht einmal gedenken - Hauptsache er hat vom Ministerrat seine alljährliche Spende von _ 2,000.000,00 zur freien Verfügung. Wem jetzt beim Nachdenken darüber, was man z.B. mit diesem Geld alles in der Kunstszene hätte machen/bewirken können, schlecht geworden ist, kann ruhig kotzen gehen.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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