Iris Meder †,
Josef Hoffmann. Ein unaufhörlicher Prozess: Hoffmanns Erzählungen
Per se haben Geburtshäuser bedeutender Menschen, in denen sie vielleicht nur ein paar Monate verbracht haben, ja nichts Bemerkenswertes. Josef Hoffmann hatte allerdings das Glück, als Sohn des Bürgermeisters im mährischen Pirnitz (Brtnice) nahe Iglau in einem stattlichen barockisierten Walmdachhaus aufzuwachsen, das er bis 1945 als Sommerresidenz nutzte. Heute ist im Erdgeschoss die Stadtbibliothek untergebracht. Die Hoffmann-Gedenkräume im Obergeschoss werden vom Wiener MAK bespielt.
Kuratiert von Rainald Franz, zeigt man in der Eröffnungsausstellung Originalzeichnungen aus dem rund 5.500 Blätter umfassenden Archiv, die einen Querschnitt durch alle Schaffensphasen Hoffmanns bieten. Außerdem wurde nach Originalbefunden und den im "Das Interieur" 1911 veröffneten Fotos die Ausstattung der von Hoffmann überarbeiteten Räume rekonstruiert, die das spätbiedermeierliche Mobiliar des elterlichen Haushalts teilweise weiterverwendete. Die Wände aller Räume zierten bunte geometrische Schablonenmalereien im Wiener-Werkstätte-Stil. Die Rekonstruktion dieser farbigen Wandfassungen ist ebenso legitim wie die gesponserte Präsentation von nachproduzierten Hoffmann-Möbeln, -Services und ?Gläsern, die neben Originalen zu sehen sind.
Das Haus und seine Einrichtung erzählen ebenso viel über Hoffmanns Formenwelt wie die Umgebung des barock geprägten Städtchens und der bukolischen Landschaft Südmährens. Bei einem wohlfeilen Eintrittspreis von 20 (reduziert 10) Kronen, etwa 60 bzw. 30 Cent, ist dem Hoffmann-Haus jener Besucherstrom zu wünschen, den es verdient. Zu hoffen bleibt auch, dass die sich nun hoffentlich steigernde Touristenfrequenz, der man auch mit der sehr schicken, wenn auch etwas unpraktischen neuen Ausstattung des benachbarten Rathaus-Restaurants Rechnung trägt, mithilft, Mittel für die dringend notwendige Restaurierung des erschütternd verfallenen Renaissanceschlosses von Brtnice zu akquirieren.
(Service:
Das MAK führt am 16. Oktober eine Besucherreise zum Geburtshaus Josef Hoffmann durch
Abfahrt vor dem MAK um 9.00 Uhr, Rückkehr nach Wien ca. 20.00 Uhr
Information und Anmeldung bei Frau Navratil unter Tel. (+43-1) 711 36-207 oder navratil@MAK.at)
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Josef Hoffmann. Ein unaufhörlicher Prozess
11.07 - 30.10.2005
Josef Hoffmann Museum
58832 Brtnice, námesti Svobody 263
Tel: 00420/567 571 712
Email: hoffmann@brtnice.cz
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa-So 10-16 Uhr
11.07 - 30.10.2005
Josef Hoffmann Museum
58832 Brtnice, námesti Svobody 263
Tel: 00420/567 571 712
Email: hoffmann@brtnice.cz
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa-So 10-16 Uhr