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Liebe Freundinnen und Freunde des artmagazine,
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"Geschichte, Geschichte" - so der (in)direkte Beitrag zum Gedenkjahr der Generali Foundation Wien mit einer längst fälligen Ausstellung von Gustav Metzger. Geboren 1926 ist er Zeitzeuge des 20. Jahrunderts und dessen Zerstörungspotentials, das ihn bereits 1959 zu seinem Manifest der Autodestruktiven Kunst anregt, um es der Öffentlichkeit entgegenzuhalten. Bis 28. August ist diese Überblicks-Schau noch zu sehen und darüberhinaus der Katalog sehr zu empfehlen ? und mit artmagazine.cc zu gewinnen. Wir verlosen:
=== 2 Kataloge "Gustav Metzger, Geschichte Geschichte" ===
(Wert EUR 34,--)
Schicken Sie bitte Ihr Teilnahmemail mit dem Betreff "GENERALI-METZGER" an newsletter@artmagazine.cc (Name, Adresse bitte angeben).
Wir wünschen viel Freude beim Lesen des KunstNEWSletters!
Werner Rodlauer
Post-Moderne - Rainer Metzger
Universitätsrat gegen Universitätssenat - Manfred M. Lang
add on 20 höhenmeter. Temporäre Installation am Wallensteinplatz: Temporäre Stadtutopie - Andrea Domesle
Geschichte virtuell - Hitler und der 20. Juli: Fake und/oder Doku - Andrea Winklbauer
Ohne Kohle Filmfestival, Wien: Am Trockenen - Martina Lunzer
Frühstück 1
Wie es sich für Werbung gehört, ziert seit kurzem ein neues Motiv die Plakatwände Wiens. Seit langem schon durfte man sich daran erfreuen, dass eine der am besten verwalteten Städte der Welt für ihre guten Angebote auch noch gute PR-Arbeit macht, und entsprechend haben jetzt die Stadtwerke Wien das Foto von vier gerade dem Säuglingsalter entsprungenen Hosenmatzen affichiert. Die windelbewehrten Dreikäsehochs sind in eine Wiese drapiert, Teddybär und Trinkfläschen griffbereit, und damit es nicht zu idyllisch wird, trägt einer eine Quastenmütze und einen Stock - Accessoires, die weniger als drastischer Hinweis aufs Älterwerden und damit als Memento Mori dienen denn als allereindeutigstes Zitat. Die muntere Versammlung der Kleinkinder ist samt der Kopfbedeckung und der Gehhilfe gestaltet nach einem der berühmtesten Bilder der Kunstgeschichte: Manets "Frühstück im Grünen", heute im Musée d`Orsay in Paris.
Christie`s und Sotheby`s, London: Old Masters: Oldies but Goldies - Olga Kronsteiner
Architektur im Ringturm, Wien: Die Neuen kommen!: Trotzdem! Frauen bauen. - Isabella Marboe
Frühstück 2
Wer hat sich nicht alles dieses Bildes bedient, um es für die eigenen Zwecke nachzustellen. Von den Höhen der Conceptual Art aus hat es sich Jeff Wall für Werke wie "Storyteller" oder "Tattoos and Shadows" ausgeliehen, von den Niederungen des Agit Prop her der deutsche Plakatkünstler Klaus Staeck; kaum eine Kunsthochschule, die nicht einmal mit Manets Meisterwerk auf eine eigene Ausstellung hingewiesen hätte, und die Werbung weiß sowieso, was sich gehört. Manets Bild ist nicht nur eines der berühmtesten, sondern auch eines der raffiniertesten der Kunstgeschichte. Man wundert sich, warum es solche Konjunktur in der Massenkommunikation hat. Und doch ist das Verfahren, es sich per Nachstellung, gleichsam als Tableau Vivant, anzueignen, nichts anderes als richtig. Manet selbst hat es genauso gemacht.
F.C. Gundlach (Hg.): Martin Munkacsi: Die Obsession der Bewegung - Peter Kunitzky
Frühstück 3
In die Gestaltung des "Früstück im Grünen" sind zwei Klassiker eingeflossen, die die Kritik im Jahr 1863, als es zum ersten Mal gezeigt wurde, auch sogleich identifiziert hat - identifiziert und es Manet als Mangel in Rechnung gestellt hat, so, als wäre ihm nichts eigenes eingefallen. Die Kombination der zwei bekleideten Männer mit den zwei nackten Frauen hat Manet beim "Ländlichen Konzert" des Louvre abgeschaut, damals Giorgione, heute Tizian zugeschrieben. Die Gruppierung der drei Figuren im Vordergrund mit abgestütztem Arm und angezogenem Knie wiederum ist bis ins letzte Detail Raffael entnommen bzw. einem Nachstich nach einem verschollonen Bild des Renaissance-Helden, das ein "Urteil des Paris" zeigte. Mit der Tizian-Adaption ließ sich die Problematik einer Nacktheit aufwerfen, die ganz augenscheinlich nichts anderes war als Ausgezogenheit; ideal, so wusste Manet, ist da überhaupt nichts. Und mit Raffael ließ sich fragen, was ein "Jugement de Paris" im 19. Jahrhundert anderes sein kann als das Urteil eines Paris, das kein mythologischer Held ist, sondern das Publikum der gleichnamigen Stadt.
Tagestipps zu Ausstellungen und Veranstaltungen finden Sie täglich auf www.artmagazine.cc
Vernissagen vom 25. Juni bis 8. August 2005 auf einen Blick
BURGENLAND
Museum Sammlung Friedrichshof Zurndorf
Der Rahmen als Grenze unserer Befreiung: Kunst aus Bulgarien
30.07.2005 19:00
31.07.2005 - 22.09.2005
SALZBURG
Tipps zu diesen und weiteren Ausstellungen finden Sie im
artmagazine SALZBURG SOMMER SPECIAL
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Mimmo Paladino, untitled (SPHERES, 2003)
Bronze, dm 100 cm
Courtesy Galerie Thaddäus Ropac
Museum der Moderne - Rupertinum | Michael Wesely
Santa margarida, 1996
Galerie Fotohof |
Museum der Moderne - Rupertinum Salzburg
Mimmo Paladino - Malerei und Skulptur
26.07.2005 17:00
27.07.2005 - 31.08.2005
Galerie der Stadt Salzburg im Mirabellgarten Salzburg
Helgi Fridjonsson, Eggert Petursson (IS)
27.07.2005 19:00
28.07.2005 - 26.08.2005
Galerie Fotohof Salzburg
Michael Wesely - Die Erfindung des Unsichtbaren
28.07.2005 20:00
29.07.2005 - 03.09.2005
Kunstraum Deutsche Bank Salzburg
Next Generation - no order sanctity
29.07.2005 19:00
30.07.2005 - 31.08.2005
Galerie Salis & Vertes Salzburg
Jeux de Couleurs
29.07.2005 19:00
29.07.2005 - 03.09.2005 |
Aidan Salakhova:
from the series "Habibi", 2004,
C-print on canvas, 170 x 220 cm
Rudolf Budja Galerie
artmosphere Salzburg |
Galerie Esplanade Bad Ischl
Elisabeth Czihak / Thorsten Streichardt
29.07.2005 20:00
30.07.2005 - 27.08.2005
Rudolf Budja Galerie artmosphere Salzburg
Beauty
30.07.2005 11:00
31.07.2005 - 31.08.2005
Säulenhalle im Alten Rathaus Salzburg
Maria Weinberger - Malerei
02.08.2005 19:00
03.08.2005 - 31.08.2005
Galerie Thaddaeus Ropac Salzburg
Anselm Kiefer - Für Paul Celan, neue Werke
03.08.2005 18:00
04.08.2005 - 03.09.2005 | Anton Petz
Kleine Entscheidung, 2004
Öl/Lwd., 60 x 50 cm
Galerie Schafschetzy |
Berchtoldvilla Salzburg Salzburg
fest - spiel - zeit
04.08.2005 19:00
05.08.2005 - 31.08.2005
Schloss Mondsee Mondsee
Bild und Klang - Malerei und Jazz
05.08.2005 19:30
07.08.2005 - 12.08.2005
Galerie Academia Salzburg
Dennis Oppenheim - Master of Disaster
06.08.2005 12:00
07.08.2005 - 17.09.2005
STEIERMARK
Galerie Schafschetzy Graz
pool
26.07.2005 20:00
27.07.2005 - 27.08.2005
WIEN
Fotogalerie Wien
Brüche und Realitäten - Fotografie aus dem Iran
25.07.2005 19:00
26.07.2005 - 20.08.2005 |
© Adam Fuss, Paul Graham,
Shirana Shahbazi
Zu Gast im Az W: Light Faces |
Architekturzentrum Wien
Light Faces - Fotos von Paul Graham, Adam Fluss, Shirana Shabazi
26.07.2005 19:00
27.07.2005 - 05.08.2005
MAK-Applied Arts/Contemporary Art
Die Kunst des Spiegel - Originale der SPIEGEL-Titelbilder
26.07.2005 20:00
27.07.2005 - 28.08.2005
Galerie Frey
New Perspectives
28.07.2005 19:00
29.07.2005 - 17.09.2005 |
Alexander Calder
Mario Mauroner Vienna |
Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna
Summertime
28.07.2005 19:00
29.07.2005 - 03.09.2005
Albertina
Joseph Führich - die Kartons zum Wiener Kreuzweg
02.08.2005 18:30
03.08.2005 - 13.10.20055
Frühstück 4
Was Manets Neufassungen der kanonischen Gestalten bezweckte, war ihre Modernisierung, war die Modernität einer Verbindung des zeitlos Gültigen mit dem aktuell Gängigen, die Kombination des, wie Charles Baudelaire zu dieser Zeit schrieb, Ewigen mit dem Flüchtigen. Nicht, dass es den PR-Agenturen auch heutzutage um derlei Subtilitäten ginge, und die schnelle Marie ist sicher wichtiger als die Amortisierung vor dem Antlitz des Unabänderlichen. Natürlich ist bei der momentanen Plakataktion alles nivelliert, was nicht dem puren Augenkitzel der Kindlichkeit und ihren Assoziationen an Schutzbedürfnis und Geborgenheitsversprechen dient. Und doch ist dieses Stück Werbebild gerade in einem ästhetischen Sinn richtig. Das, wofür es sich ins Zeug legt, ist es ohnedies.
Der nächste KunstNEWSletter erscheint am 08.08. 2005
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