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Wer will das wirklich alles sehen?

Wann und warum? Letzte Woche, \"Profil\" Seite 152/153. Ein Gastkommentar von Ursula Pasterk. Inhalt Kulturpolitik und Museumslandschaft. Eine der klarsten, besten Analysen seit langem über den prekären Istzustand in Wien. Für alle nichtzeitungslesenden Internetler sei er wärmstens empfohlen. www.profil.at profil nr. 48 - \"Wer will das alles sehen\" von Ursula Pasterk. So erschreckend eindeutig dieses Pasterk?sche Statement auch ist, die Wahrheit über den Kunstbetrieb ist derzeit noch viel problematischer/weitreichender. Und wird im laufe des ersten Vollrechtsfähigkeitsjahres erst so richtig erschreckend werden. Denn derzeit gibt?s ja nur ein paar extrovertierte \"Viflinge\" unter den Museumsdirektoren, die bereits jetzt aggressiv und marketingbewußt ein die Massen ansprechendes Ausstellungsprogramm durchziehen. (siehe Pasterk). Und wenn die Qualität und der \"Museumsauftrag\" schon nicht nebensächlich sind, so bestenfalls sekundär. Und Ursula Pasterk bezieht sich mit ihrer Frage, wer dieses derzeitige Angebot überhaupt sehen will und kann eigentlich nur auf/gegen die \"KHM-Holding\". Und bedauert das finanzielle Aushungern des Künstlerhauses. Aber da gibt?s ja noch das NHM, das MAK und das Kunstforum mit ihren gut aufbereiteten Ausstellungen, da gibt?s das Museum Leopold mit seiner in wesentlichen Segmenten herausragenden Sammlung, da gibt?s das derzeit unerquicklich unattraktive Mumok ? derzeit, weil sich die neue Direktion zwangsläufig bereits Korrekturen und Verbesserungen ausdenkt ? da gibt?s die Sezession, das Obere Belvedere mit dem outlet Augarten und und und. Und all diese Institutionen werden zwangsläufig immer vordergründiger und marketingintensiver versuchen, ein immer größer werden müssendes Massenpublikum in ihre Ausstellungsräume zu ziehen. Weil nur die Eintritts- und Merchandisinggelder \"Mehrwertgelder\" sind. Und sie werden sich das Publikum gegenseitig wegnehmen müssen, denn mehr Interessenten mit mehr zur Verfügung stehender Zeit ? das wird es nicht spielen, selbst wenn der Himmel in Wien wirklich voller Geigen hängen würde. Und alle Direktoren, die nicht mit dem noever-schröder-seiplerischen Marketing- und Selbstdarstellungstalent gesegnet sind, werden sich warm anziehen müssen. Ach, fast hätte ich es vergessen, da gibt es ja noch die Galerien. Galerien, das sind ? falls es jemand vergessen hat - die Institutionen, die sich um die zeitgenössische Kunst, um die KünstlerInnen kümmern. Die kein Marketingbudget haben und keine Lobby beim Grundversorger Staat. Die sind leider auch sehr zahlreich. Die schlagen mit mindestens 5 Vernissagen pro Abend zu Buche. Welcher Kunstinteressierte hat demnächst genügend Zeit, auch noch die Galerien zu besuchen? Etwas Neues kennenlernen zu wollen, wenn das Gold des KHM alles/vieles überstrahlt? Da werden leider auch hier nur die lautesten und aggressivsten aber nicht unbedingt die wichtigen und guten \"GaleristInnen\" überbleiben. Schade. Man könnte auch noch sagen leider.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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