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Ideen in Umrissen - Architektonische Skizzen: Architektonische Charakterstudien

Den Weg von der Idee zum Bauwerk pflastern Architektenskizzen: Zwitterwesen am Grat von Kunst und Bürotool. Kommunikationsmedien räumlichen Denkens, die Wesen eines Gebäudes und Entwerferpersönlichkeit verdichtet auf den Punkt bringen. Landet sie nicht achtlos im Papierkorb, bleibt die Skizze als Dokument eines kreativen Prozesses, in dem Architektencharakter und Arbeitsweise spürbar wird. So prägnant wie assoziationsreich offen, spiegelt ihre gestalterische Vielfalt die Bandbreite individueller Planerhandschriften. Vom stromlinienförmigen Filzstift auf Papier (Delugan-Meissl, Porsche Museum, Stuttgart) über die expressive Geste in Kohle (Ivo Vitic, Westliche Stadteinfahrt, Zagreb), zen-buddhistisch anmutende minimal art (Kengo Kuma, die große Bambusmauer) bis zu perfekten Computer-Renderings reicht das Spektrum. Zum sechsten Jahrestag ihrer Gründung begann die kroatische Zeitschrift für Architektur und Kultur "oris", bei bis dato publizierten Büros prägnante Skizzen zusammenzutragen. Rund 300 Filetstücken wählte Herausgeber und Kurator Andrija Rusan für "Ideen in Umrissen" aus, die um ein paar Modelle ergänzt, nun im Ringturm zu sehen sind. Die Ausbeute ist reich, kroatienlastig und prominent bestückt: u.a. finden sich Originale von Alfredo Arribas, Shigeru Ban, Zaha Hadid, Wolf D. Prix, Zvi Hecker. Hans Hollein skizzierte auf Hotelbriefpapier, Lebbeus Woods steuerte eine bestechend raffinierte Grafik zur "Free Zone Zabreb" bei. "Über tastende Kritzelei am Papier ist man auf Zehenspitzen in das Objekt getreten", schreibt Boris Podrecca im Katalog und liefert den souverän tastenden Beweis. Zartblaue Flächen in einem Bleistiftwegnetz zeigt die intime Entwurfsskizze zu den Botschaften der Nordischen Staaten in Berlin von Alfred Berger & Tina Parkkinen, viele weitere folgten bis zum komplex gefügten Modell, in dem die Idee der fünf Länderidentitäten am Weggeflecht spürbar blieb. Temperamentvoll ließ Massimiliano Fuksas sein aufgestelztes ellipsoides Multimedia Center am temperakolorierten Papier landen, nicht nur Telefonnummern wuchern an den Rändern der Skizze zu Rainer Köberls M-Preis in Wenns: "Klares Gehäuse tut gut", ist zu lesen. Skizzenverweigerer finden sich auf dieser Entdeckungsreise planerischer Praxis auch: konzeptionelle Denker wie Hans Gangoly und LichtblauWagner setzen auf Text.
Mehr Texte von Isabella Marboe

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Ideen in Umrissen - Architektonische Skizzen
21.04 - 03.06.2005

Architektur im Ringturm
1010 Wien, Vienna Insurance Group, Schottenring 1
Tel: +43 1 531 39-DW 1115 oder DW 1101
Email: philippe.batka@airt.at
http://www.airt.at
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 18 h


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