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Zum Tod von Ralph Erskine und Kenzo Tange
Im Abstand weniger Tage sind vor kurzem die beiden 91jährigen Architekten Kenzo Tange und Ralph Erskine verstorben. Der 1913 geborene Tange verdankte seine Berufswahl dem Eindruck der Bauten Le Corbusiers. Nach seinem Studium in Tokio widmete er sich vor allem dem Entwurf öffentlicher Bauten und städteplanerischen Fragen. In seiner architektonischen Arbeit bemühte er sich immer um eine Synthese zeitgenössischer Entwurfsprinzipien und traditioneller japanischer Strukturen. U. a. entwarf Tange für Tokio die durch ihre dynamischen Dachschwünge gekennzeichneten Sporthallen für die Olympischen Spiele 1964 und die Marienkathedrale (1963-65), außerdem den Generalplan der Weltausstellung Osaka 1970 sowie das Friedenszentrum in Hiroshima. Für sein Lebenswerk wurde Tange u. a. mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet.
Wie erst vor einigen Tagen bekannt wurde, starb bereits am 16. März auch der 1914 in London geborene Ralph Erskine. Nach dem Studium in seiner Heimatstadt zog Erskine 1939 nach Schweden, wo ein Großteil seiner architektonischen Arbeiten entstand. Erskine bemühte sich immer um eine benutzerorientierte Architektur, für die sich in Skandinavien mit seinem progressiven Sozialsystem gute Voraussetzungen boten. In Schweden entwarf er neben Wohnsiedlungen auch Industriebauten und städtebauliche Konzepte. In Großbritannien entstanden u. a. Bauten für die Universität Cambridge und das Bürogebäude "Ark" in London. Bekannt wurde Erskine vor allem mit der Reihenhaussiedlung Byker in Newcastle upon Tyne (1969), die ein subtiles System von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Zonen mit funktionierender Nahversorgung kennzeichnet.
Mehr Texte von Iris Meder †
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