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Evaluierungsstudie der österreichischen Bundesmuseen präsentiert

"Die Vollrechtsfähigkeit der Bundesmuseen ist der richtige Weg", so fasst Bundesministerin Elisabeth Gehrer die heute präsentierte Evaluierungsstudie der österreichischen Bundesmussen zusammen und enttäuscht damit diejenigen, die sich von dem vielköpfigen (aber leider geheimen) Expertenteam auch Aussagen zu den Diskussionen über Doppelgleisigkeiten und Konkurrenz zwischen den Museen bei Sammlung und Ausstellungsprogramm erwartet hatten. Lediglich "die Verbesserung der Kommunikation durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Bundesmuseen" empfiehlt die Studie. Kurz und gut? Generell kommen die einzelnen Museen bei den Expertenbewertungen unerwartet gut weg: jedes Haus verfüge über ein eigenständiges und unverwechselbares Profil, die Forschungsleistungen seien zwar punktuell verbesserbar aber im internationalen vergleich positiv zu bewerten und besonders die Ausstellungstätigkeit der einzelen Häuser sei - auch wenn sie über den eigenen Sammlungsinhalt weit hinausgeht - als wertvolle Bereicherung und Ergänzung zu den Sammlungen zu sehen. Allerdings geht die den Medien präsentierte 48-seitige Kurzversion der Studie auf nur sechs (!) Seiten auf die einzelnen Museen ein und das auch nur im Stenogrammstil: "Das Museum erhielt im Eröffnungsjahr nennenswerte, meist ausstellungsbezogene Schenkungen" wird hier z.B. zur Albertina vermerkt, oder "Das KHM ist ein national und international gesuchter Partner", wobei diese beiden Häuser mit immerhin je einer knappen Seite, gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museuem noch viel Platz erhalten. Gerade einmal je eine halbe Seite mit Lob und Kritik ist in dem Papier für das MAK und das MUMOK übrig geblieben. Die Langfassungen der einzelnen Bewertungen wurden den Museen übermittelt, sollen aber unter Verschluss bleiben. Außer Spesen nichts gewesen? Auf vier Seiten der 100.000 Euro teuren Studie geben die Experten dann noch "Zusammenfassende Empfehlungen" ab, die eine Weiterentwicklung der baulichen Modernisierung, verstärkte Zielgruppenarbeit zur Gewinnung neuer BesucherInnen, langfristige Strategien im Marketing und eine Anhebung der Basisabgeltung beinhalten. Bundesministerin Gehrer will als Reaktion auf den Bericht nun weitere Baumaßnahmen mit dem Wirtschaftsministerium planen und lässt eine betriebswirtschaftliche Studie zu den einzelnen Häusern erstellen, die die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzierungsnotwendigkeiten aufzeigen soll. Über eine Erhöhung der Basisabgeltung könne man ohnehin erst im Jahr 2007 reden, da das Budget für 2006 schon beschlossen sei. Die Museen selbst müssen die in ihren Evaluierungen angeführten Kritikpunkte nun prüfen und dem Minsterium über die Umsetzung von Verbesserungen berichten.
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