Werbung
,

Chinese Contemporary Photography - RongRong & inri und Xiong: Flitterwochen in Bad Goisern

Ob sich Artists in Residence-Programme in der kommerziellen Welt des Kunstmarktes bewähren, erprobt derzeit die Kunstsektion des Bundeskanzleramtes. Da es den zuständigen KuratorInnen an konkreten Programmen mangelt, sucht man seit zwei Jahren vermehrt die Kooperation mit Galerien und Institutionen. Der 33-jährige chinesische Künstler RongRong ist in Wien kein Unbekannter mehr. Bereits 1998 fand eine Einzelausstellung in der Galerie Steinek statt. Als Teilnehmer eines Artists in Residence-Programms präsentiert er mit seiner japanischen Partnerin inri die Zyklen \in the Great Wall\ und \in Bad Goisern\. Ein weiterer Zyklus zeigt beide nackt wie sie in einer Schneelandschaft aufeinanderzulaufen, in einer Umarmung versinken, schließlich in der Weite des Horizonts verschwinden und sich in Nichts auflösen. Jenes Ideal von einer Vereinigung der Geschlechter, wie sie in Antonionis Zabriskie Point noch als freie Liebe zelebriert wird, verschmilzt hier völlig mit der Landschaft. Wenn das Paar auf einer Mauerruine in einem Liebesakt seine Körper aneinanderpresst, kippt das Spiel der Geschlechter durch den inszenierten Rollentausch. Begonnen hat RongRong seine Künstlerlaufbahn in East Village, einem verfallenen Stadtteil Pekings, wo sich 1993 eine Kommune aktionistischer KünstlerInnen ansiedelte, die 1994 von der Polizei gewaltsam aufgelöst wurde. RongRong fotografiert hier die Aktionen experimenteller KünsterInnen, deren Kunst laut dem Kunsthistoriker Wu Hung eine Dekonstruierung der sozialistischen visuellen Sprache bewirkte. Ein völlig anderes Konzept verfolgt die chinesische Künstlerin und Umweltschutzaktivistin Xiong Wen Yun. Mit politischem Engagement organisiert Xiong Wen Yun für ihr Land Art Projekt \The Floating rainbow\ LKW-Karawanen durch Tibet, die sie mit Planen in den Farben des Regenbogens bespannt.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Chinese Contemporary Photography - RongRong & inri und Xiong
05 - 20.12.2001

Halle Steinek
1090 Wien, Pramergasse 6
Tel: 0043 1 310 39 30
Öffnungszeiten: Di - Do von 10 - 12 Uhr, 14 - 16 Uhr u. n. telef. Vereinbarung


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: